ZSIGMONDY, Viliam
* 14. 5. 1821, Pressburg, Slowakische Republik
† 21.12.1888, Budapest, Ungarn
Bergbauingenieur
Z. schloss nach mehrmaligem Wechsel 1838 das Gymnasium in Pressburg/Bratislava ab. Noch im selben Jahr ging er an die Bergbau- und Forstakademie in Schemnitz/Banská Štiavnica/Selmecbánya, die er 1843 beendete und danach um Aufnahme in den Staatsdienst ansuchte. Der junge begabte Ingenieur wurde aufgenommen und mit verschiedenen Aufgaben und Funktionen beauftragt. Da er sich aktiv an der Revolution von 1848 beteiligte, musste er den Staatsdienst aber quittieren. Er arbeitete in der Folge in privaten Bergwerken (Reşiţa, Annatal), siedelte sich nach einigen Jahren aber in Pest an, wo er sich zunächst dem neu errichteten Amt für Bergbauagentur widmete und von 1865 bis 1876 ein eigenes Unternehmen für Tiefbohrungen betrieb.
Als Bergbauingenieur und privater Unternehmer entdeckte Z. neue Mineral- und Thermalwasserquellen, Kohle- und Erdöllagerstätten. Seine Erfolge beruhten wesentlich auf seinen hydrogeologischen Forschungen und Innovationen in der Bohrtechnik. Für die Slowakei war die Bohrung in Herľany (der so genannte Geysir Herľany) von besonderer Bedeutung, ebenso jene in Jasov. Z. betätigte sich auch erfolgreich als hydrogeologischer Gutachter. Vom geplanten Sammelwerk „Bergbaukunde mit besonderem Augenmerk auf die Kohlengrube“ erschien 1866 der erste Band „Bohrungserforschung für Kohle und artesische Brunnen“. Z. unternahm mehrere Studienreisen im In- und Ausland. Die Ungarische Akademie der Wissenschaften wählte ihn zum korrespondierenden Mitglied. Auf seine Anregung hin wurde 1880 an der Universität Budapest der Lehrstuhl für Paläontologie gegründet. Ebenso engagierte sich Z. bei der Gründung des Ungarischen Geologischen Instituts und war einer der Initiatoren der geologischen Kartierung.
