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KAPLAN, Viktor

* 27. 11. 1876, Mürzzuschlag, Österreich
† 23. 8. 1934, Unterach am Attersee , Österreich

Maschinenbauingenieur, Erfinder (Turbine)

Nach dem Studium des Maschinenbaus an der Technischen Hochschule Wien trat K. 1901 eine Stelle in der Fabrik für Explosionsmotoren →Ganz & Co. in Leobersdorf an. Zwei Jahre später wechselte er als Konstrukteur an das Institut für Maschinenlehre, Kinematik und Maschinenbau der Deutschen Technischen Hochschule in Brünn/Brno. 1908 promovierte K. zum Dr. techn. Nach der Habilitation wurde er Privatdozent für Wasserturbinen, Leiter des Lehrstuhls für Theorie und Aufbau der Wasserturbinen und schließlich 1913 zum außerordentlichen, fünf Jahre später zum ordentlichen Professor berufen.
Auf der Suche nach einer Lösung der Energiegewinnung in Flüssen mit geringer Fallhöhe, wofür die damals bekannten Propeller- und Francisturbinen nicht geeignet waren, entwickelte K. in einem kleinen Turbinenlabor, das er an der Deutschen Technischen Hochschule in Brünn/Brno einrichtete, in mehreren Schritten einen völlig neuen Turbinentyp. Zuerst verminderte er die Reibungsverluste durch das Reduzieren der Schaufelanzahl und durch die Profilverengung der Schaufeln. Später konstruierte er Schaufeln, die während des Betriebs verschwenkt und damit den sich veränderten Durchflussbedingungen angepasst werden konnten.
K. ließ seine Erfindungen – radiales Leitrad mit überwiegend axialem Laufrad, verstellbarer Ausführung von Leitschaufeln, Anordnung des schaufelfreien Raums zwischen dem Leit- und Laufrad und kammerlose Gestaltung der Leitschaufeln – 1912/14 patentieren. Unternehmen, die in die Entwicklung von Francisturbinen investiert hatten, verwickelten K. allerdings in der Folge in Patentstreitigkeiten. Aufgrund solcher Verfahren und des Ausbruchs des Ersten Weltkriegs verzögerte sich die praktische Anwendung der Kaplanturbine bis 1918, als die Brünner Maschinenfabrik und Gießerei von Ignác Storek die erste derartige Turbine für eine Spinnerei in Velm (Niederösterreich) lieferte, die 1919 in Betrieb ging (heute im Technischen Museum Wien). Lizenzverträge zur Erzeugung von Kaplanturbinen mit den zu einem internationalen Konsortium vereinigten Unternehmen sicherten seit den 1920er Jahren deren weltweite Verbreitung.
Nach permanenter Überarbeitung und den aufreibenden Patentstreitigkeiten litt K. seit 1922 an einem Nervenleiden. Als weitere Belastung kam es damals bei den Kaplanturbinen zu Kavitationsproblemen. Mit Unterstützung seines Schülers und späteren ersten Assistenten Jaroslav Slavík und der Lizenzfirmen, namentlich der schwedischen Verkstaden aus Kristinehamn, meisterte K. auch diese kritische Situation. Mit Kaplanturbinen des neuen Typs wurden danach u.a. die Wasserkraftwerke in Loucná, Rapotín, Kromeríz, Görz/Gorizia und in Lilla Edet (Schweden) ausgerüstet.
K. wurde 1926 für seine Leistungen im Bereich der technischen Wissenschaften von der Prager Technischen Hochschule mit der Verleihung des Ehrendoktorats ausgezeichnet. Fünf Jahre später verließ er die Hochschule und zog in das Gut Rochuspoint (Österreich), wo er kurz nach der Erteilung des Ehrendoktortitels der technischen Wissenschaften durch die Brünner Technische Hochschule nach längerer Krankheit am 23. August 1934 starb.

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