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BRYŁA, Stefan Władysław

* 17. 8. 1886, Krakau, Polen
† 3. 12. 1943, Krakau, Polen

Bauingenieur

In den Jahren 1903 bis 1908 studierte B. an der Ingenieurfakultät der Technischen Hochschule in Lemberg/Lwow/Lwiw/Lwów, wo er seine wissenschaftliche Arbeit begann und im Jahr 1909 den Titel eines Doktors der technischen Wissenschaften erwarb. Von 1907 bis 1909 war er Assistent und seit 1909 Dozent am Lehrstuhl für Brückenbau der Technischen Hochschule. B. hielt Vorlesungen über technisches Zeichnen, Ingenieurwissenschaften und Statik. Auf Antrag der Hochschule wurde er von der Krakauer Akademie der Wissenschaften im Jahre 1910 ins Ausland geschickt. Er studierte an der Technischen Hochschule in Berlin-Charlottenburg, an der École des Ponts et Chaussées in Paris und an der Universität in London. Zugleich arbeitete er an Stahlkonstruktionswerken in Deutschland, Frankreich und England.
1912 absolvierte er ein Praktikum in Konstruktionswerkstätten und beim Bau großer Gebäude in Kanada und in den Vereinigten Staaten, u. a. beim damals weltgrößten Gebäude, dem Woolworth.Building in New York.
In den Jahren 1913/14 und 1919/20 hielt B. Vorlesungen an der Lemberger Technischen Hochschule als Dozent der Baustatik. Interniert während des Ersten Weltkriegs, bekleidete er die Stelle eines Professor im Polnischen Universitätskollegium in Lemberg/Lwow/Lwiw/Lwów, wo er von 1915 bis 1917 Vorträge über das Bauwesen hielt, und in den Jahren 1915 bis 1918 arbeitete im Konstruktionsbüro für Brückenbau. Im Jahre 1921 wurde er ordentlicher Professor und Leiter des 2. Lehrstuhls für Brückenbau an der Lemberger Technischen Hochschule. Er hielt Vorlesungen über Brückenbau und -theorie, und erweiterte wesentlich die Kenntnis über Stahlbetonbrücken.
Im Jahre 1934 wurde er zum Leiter des Lehrstuhls für Konstruktionsbau an der Architekturfakultät der Warschauer Technischen Hochschule ernannt, wo er Baustatik und -mechanik und Stahlbaukonstruktionen vortrug. 1938/39 war B. Dekan dieser Fakultät.
B. führte in die Brückentheorie den Begriff der räumlichen Einflussfläche ein und versuchte das Problem der Einflusskörper zu lösen.
In Publikationen bearbeitete er Grundsätze der Berechnung und Projektierung von Stahlbetonkastendurchführungen, theoretische Grundlagen des Elektroschweißens und der Stahlbaukonstruktionen.
B. untersuchte theoretische Aufgaben der Gestaltung von gewalzten Profilen. In den Jahren 1927/28 bearbeitete er die Konstruktion der ersten in Europa elektrisch geschweißten Straßenbrücke über den Fluss Słudwia bei Lowitsch/Łowicz. Es war eine Einfeldfachwerkbrücke, ausgeführt ohne Nieten, woraus Einsparungen beim Stahl um 20 Prozent folgerten. Der Erfolg wurde in vielen ausländischen technischen Zeitschriften beschrieben. Im Jahre 1928 bearbeitete er für das Ministerium der Öffentlichen Arbeiten die weltweit ersten Vorschriften des Schweißens von Stahlkonstruktionen.
B. projektierte auch Stahlbetonkonstruktionen in Warschau/Warszawa: eine Lokomotivfabrik (1922), ein Studentenheim am Narutowicz Platz (1926), ein neunstöckiges Gebäude der Allgemeinen Versicherungsanstalt an der Kopernikusstrasse (1928), eine auf dem Stahlskelett mit Kuppel aus Röhrenbestandteilen gestützte Konstruktion des Gebäudes der Polnischen Sparkasse (1931/33), eine Konstruktion des 16-stöckigen Hochhauses „Prudential”, jetzt Hotel „Warszawa” (beendet 1932), ein Gebäude des Lazaretts an der Niepodległości Allee, das Gebäude des Militär-Einquartierungsfonds an der Krakowskie Przedmieście-Strasse (1933) und ein Gebäude der Kriegsflotte (1934).
Er zeichnete auch verantwortlich für das Projekt des 14-stöckigen Gebäudes der Finanzkammer in Katowice (1931), das Gebäude einer Markthalle in Kattowitz/Katovice (1935) und das Gebäude der Jagiellonen-Bibliothek in Krakau/Kraków (1934–1936), wo er erstmals geschweißte hohle Stahlstützen verwendete, die zugleich die Aufgabe von Lüftungsrohren erfüllen sollten.
Von ihm stammen auch die Projekte der Stahlbetonkonstruktion der Kirche „na Kamionku” in Warschau/Warszawa, der Eisenkonstruktion des Turmes der hl. Elisabeth-Kirche in Lemberg/Lwow/Lwiw/Lwów und mehrere hölzerne Hängewerksdächer für Kirchen.
Er führte in die Baukonstruktionen die sog. durchbrochenen Träger, d. h. durchgeschnittene und geschweißte Doppel-T-Träger mit sechsseitigen Öffnungen ein. Als erster bildete er aus einzelnen Blechen Blechträger. Er wies die Möglichkeit einer Erhöhung des Festigkeitskennwertes der durchlaufenden Balken auf den Auflagern nach. Zusammen mit Wacław Paszkowski bearbeitete er die Berechnungs- und Projektierungsnorm der Beton- und Stahlbetonkonstruktionen (1933).
B. befasste sich mit Aufgaben der Bauökonomie, einigen Problemen des Bauwesens und mit der Anwendung der Dämmstoffe; er analysierte Baukatastrophen und schuf eine eigene Reihung von Ursachen: Fehler des Projektes, schlechter Baugrund, schlechte Baustoffe, mangelhafte Ausführung und sog. äußere Ursachen (z. B. Unachtsamkeit).
B. war ordentliches Mitglied der Warschauer Wissenschaftlichen Gesellschaft (1936), Vorsitzender des Vereins Polnischer Ingenieure und Techniker in Russland (1915–1918), Mitglied der Ständigen Internationalen Kommission für Brücken und Ingenieurskonstruktionen (1929), korrespondierendes Mitglied (1932) und ordentliches Mitglied (1935) der Akademie der Technischen Wissenschaften.
Im Jahre 1918 nahm B. am polnisch-ukrainischen Krieg als stellvertretender Kommandant der Mobilisierungsabteilung während der Verteidigung von Lemberg/Lwow/Lwiw/Lwów teil.
In den Jahren 1926 bis 1934 war er Abgeordneter der Christlich-Demokratischen Partei im polnischen Parlament und 1934 bis 1939 Präses des Christlichen Gewerkschaftsbundes in Polen. Mitte der 1930er-Jahre organisierte er an der Warschauer Technischen Hochschule die Forschungsstätte für Wasserschutz der Bauten, damals die modernste derartige Einrichtung in Polen. B. hielt 6 Patente auf dem Gebiet der Stahlkonstruktionen, erteilt zwischen 1928 und 1935.

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