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This project is funded by the European Commission. The content is the responsibility of the author and in no way represents the views of the European Commission.

DRZEWIECKI, Stefan

* 24. 12. 1824, Kunka, Ukraine
† 23. 4. 1938, Paris, Frankreich

Schiffsbauingenieur, Konstrukteur (Flugzeug), Erfinder (U-Boot)

D. wanderte 1859 nach Frankreich aus und studierte dort an der Pariser L’École Centrale des Arts et Manufactures.
1867 ließ er seine erste Erfindung, einen Kilometerzähler für Pferdedroschken, patenteren. 1873 präsentierte er auf der Wiener Weltausstellung einige seiner Erfindungen: eine selbsttätige Waggonkupplung, ein Geschwindigkeitsmessgerät für Dampflokomotiven, einen Regler für Dampf- und Wasserturbinen, einen parabolischen Regler und einen Zirkel zum Zeichnen für Kegelschnitte und erhielt dort zwei Preise. Seine Erfindungen erregten großes Aufsehen in Russland. Auf Einladung des Großfürsten Konstantin verbrachte D. die Jahre 1873 bis 1877 in St. Petersburg und arbeitete dort für die Kriegsmarine. Er konstruierte ein Gerät zur automatischen Bestimmung des Schiffsweges auf der Landkarte. Die Zeit von 1877 bis 1879 widmete er der Konstruktion von U-Booten für eine und vier Personen. Anfänglich dachte er an einen Antrieb durch die Muskelkraft der Beine der Besatzung, plante seit 1877 aber einen Schraubenantrieb. Die ersten Versuche mit einem von ihm konstruierten U-Boot fanden während des Russisch-Türkischen Krieges statt. 1889 legte er den Entwurf eines U-Bootes für zwölf Personen vor, das aber nicht realisiert wurde. Es sollte das erste U-Boot mit einem batteriebetriebenen Elektromotor sein.
1891 kehrte D. nach Paris zurück und setzte dort die Arbeiten an der Konstruktion von U-Booten fort. Im Jahr darauf stellte er der Französischen Gesellschaft für Seetechnik die Theorie der Berechnung der Schiffsschrauben vor. 1897 erhielt er im internationalen Wettbewerb den zweiten Preis (der erste Preis wurde nicht verliehen) für den Entwurf eines U-Bootes. Es war mit zwei Torpedorohren ausgerüstet, die die Pressluftwirkung nutzten. In selben Jahr arbeitete er an der Konzeption der Sicherheit für Kriegsschiffe durch eine Wasserschicht zwischen dem Mantel und der Außenhaut des Rumpfes.
Seine Erfindungen wurden von den Streitkräften Frankreichs und Russlands genutzt. Nach seinem Entwurf baute man in Russland ein U-Boot mit Verbrennungsmotorantrieb und einer Verdrängung von 350 Tonnen. Für seine Schiffskonstruktionen erhielt er außer dem Preis der Kriegsmarine auch den britischen Ehrentitel „The Naval Architect of Great Britain“.
D. interessierte sich seit den 1880er-Jahren auch für das Flugwesen. 1885 hielt er die erste öffentliche Vorlesung über den aerodynamischen Flug und 1887 veröffentlichte er das Buch „Aeroplane in der Natur“, in dem er die These formulierte, dass man bei Maschinen, die schwerer als die Luft sind, das Prinzip eines Eindecker-Flugzeuges anwenden sollte. Solche Ansichten galten damals als revolutionär und wurden anfangs nur zurückhaltend aufgenommen. Allgemein galt, Flugapparate könnten sich in der Luft nur nach dem Prinzip eines Schwingenflugzeuges oder eines Hubschraubers bewegen. Ebenfalls 1887 stellte er auf dem Internationalen Kongress in Paris seine Theorie über einen mechanischen Flug dar und schrieb für die Zeitschrift „L‘Aéronaute“ einen Artikel unter dem Titel „Les oiseaux considérés comme des aéroplanes animés“.
Seine theoretischen Überlegungen über die Fragen der Bewegung in Flüssigkeiten und Gasen nutzte er bei den Konstruktionsberechnungen der Luftschrauben. Das galt als die erste praktische Methode ihres Entwurfes, die ihm Weltruf einbrachte. Als Ergebnis seiner mehrjährigen Arbeit an der Berechnungstheorie der Schrauben veröffentlichte er 1909 das Buch „Les hélices aériennes“. Er formulierte die Theorie der Schraubenähnlichkeit und ihrer Optimierung, und bearbeitete die Methoden der Schraubenberechnung anhand der für ein Flugzeug charakteristischen Angaben. Seine Ideen griff die französische Firma Ratmanoff für die Produktion der Schrauben „Normale“ auf, die auf Grund ihrer hohen Leistung und großer Drehzahl (3000 Umdrehungen pro Minute) ein großer Erfolg wurden. 1909 patentierte D. in Frankreich den Entwurf eines eigenstabilen Flugzeuges. Sein Prototyp „Canard“, der mit einer Druckschraube und einer selbsttätigen Stabilisierungsanlage ausgestattet war, wurde auf der Internationalen Flugausstellung in Paris präsentiert. Der Kriegsausbruch verhinderte aber weitere Verbesserungen an diesem Flugzeug.
Ein großes Verdienst von D. war es, 1909 in seiner Arbeit „De la nécessité urgent de créer un laboratoire d'essais aérodynamiques destinés à fournir aux aviateurs les éléments nécessaires à la construction des aeoroplanes“ auf die Notwendigkeit von Testuntersuchungen im Flugwesen und aerodynamische Labors hinzuweisen. Dieses Buch fand weite Verbreitung und trug zur Gründung des Aerodynamischen Instituts in Saint Cyr bei Versailles bei, dem ersten internationalen Luftfahrt-Forschungszentrum.
Für seine Projekte und Arbeiten erhielt D. in Frankreich 1913 die Auszeichnung des „Chambre Syndicale des Industries Aéronautiques“ und in Polen verlieh ihm die Generalversammlung der Liga für Luftschutz des Staates den Titel des Ehrenmitglieds. Seine Arbeit „Théorie générale de l’hélice“ zeichnete 1920 die Französische Akademie der Wissenschaften aus. D. war ordentliches Mitglied der Warschauer Wissenschaftlichen Gesellschaft.

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