BLOUDEK, Stanko
* 11. 2. 1890, Idria, Slowenien
† 26. 11. 1959, Laibach, Slowenien
Maschinenbauingenieur, Flugzeugkonstrukteur
Der Flugpionier und Begründer des Schiflugs B. studierte von 1909 bis 1914 Maschinenbau an der Technischen Hochschule Prag/Praha. Seit seinem sechzehnten Lebensjahr baute er Flugzeugmodelle, konstruierte 1909 ein Segelflugzeug, 1910 den Motoreindecker Racek und 1910/11 den Zweidecker Libela, mit dem der tschechische Rennfahrer und Pilot Jan Čermak erfolgreich flog. 1911 wurde er als Konstrukteur in der Industrie eingestellt und arbeitete bei Igo →Etrich an der zweisitzigen Ausführung des Flugzeugs „Taube“ sowie an einem der ersten Flugzeuge mit geschlossener Kabine („Limousine“) mit. Während des Ersten Weltkriegs leitete er das Konstruktionsbüro der Ungarischen Flugzeugwerke in Budapest, wo auch Land- und Wasserkriegsflugzeuge gebaut wurden und mit Hubschraubern experimentiert wurde. Nach dem Krieg kehrte er nach Slowenien zurück und versuchte in Laibach/Ljubljana die Flugzeugindustrie zu gründen. 1922 gelang ihm der Bau des leichten Sportflugzeugs „Sraka“. 1930 konstruierte er sein wichtigstes Flugzeug, den Sporteindecker-Zweisitzer „Lojze“ (60 kW, 200 km/h). Als 1934 ein Pilot mit diesem Flugzeug tödlich verunglückte, gab B. die Herstellung von Flugzeugen auf und beschäftigte sich experimentell nur noch mit Hubschraubern (im Fall des Motorversagens sollte die Schraube hemmend wirken).
Nach dem Rückzug aus der Flugzeugindustrie gründete B. das Unternehmen „Avtomontaža“ und begann mit dem Bau von Kraftfahrzeugen. Diese Fabrik baute vor allem Autobusse und ab 1936 den ersten slowenischen Personenkraftwagen „Triglav“, basierend auf der Grundlage von DKW.
B. war ein vielseitiger Sportler, der selbst aktiv an Wettbewerben teilnahm und als Organisator tätig war, vor allem aber als Planer von Sportanlagen. Seit 1934 widmete er sich vor allem der Konstruktion von Sprungschanzen. Dabei konnte er auf seine Erfahrungen aus der Aerodynamik zurückgreifen. Aus dem Bauwesen übernahm er für die Verbindung der geraden und der kreisförmigen Abschnitte des Sprungprofils exakt die Parabeldurchläufe (Klotoiden). Er konstruierte mehr als hundert Sprungschanzen, darunter jene in Planica, wo man nach seinen Plänen die „Mammutsprungschanze“ errichtete, auf der Schispringer 1936 erstmals 100 Meter und 1948 120 Meter sprangen. Die letzen Studien und Konstruktionen widmete B. Sprüngen von rund 150 Meter. Seine Arbeit setzten die Brüder Vlado und Janez Gorišek fort, die Schiflüge über 200 Meter ermöglichten.