MIKOVÍNI, Samuel
* 1700, Ábelová, Slowakische Republik
† 23. 3. 1750, Trenčín, Slowakische Republik
Geodät, Kartograph, Bergbauingenieur
Nach seiner Schulausbildung in Lučenec und in Banská Bystrica erlernte M. 1719 bis 1721 das Handwerk des Kupferstechens bei J. G. Puschner in Nürnberg. Sein Gesellenstück war die bis heute bekannte Karte der Eisgrotte Demänová nach einer Skizze von Buchholz. 1721-1722 studierte er Mathematik an der Universität in Altdorf bei Nürnberg. In diesen Jahren arbeitete er an zwei Serien von Stichen zur Umgebung von Altdorf und zu Nürnberg. Seine Universitätsstudien schloss er 1723 in Jena mit dem Diplom für Mathematik und Geodäsie ab.
Seine Berufslaufbahn begann M. 1723 als Hofkartograph im Fürstentum Jena. 1725 kehrte er aus Deutschland zurück und wurde Geodät in der Gespanschaft von Pressburg/Bratislava. Neben Meliorationsarbeiten widmete er sich auch astronomischen Beobachtungen, die er dann in seinen kartographischen Arbeiten verwendete. 1731 beauftragte ihn Kaiser Karl VI., für „Notitia Hungariae novae historico-geographica“ von M. Bel Karten auszuarbeiten. Diesen Karten legte er astronomische Betrachtungen und geometrisch-trigonometrische Arbeiten zugrunde.
Sein hohes Können in diesem Zusammenhang würdigte die Preußische Akademie der Wissenschaften in Berlin 1735 mit der Wahl M.s zu ihrem Mitglied. Im selben Jahr ernannte ihn der Kaiser zum Ingenieur der niederungarischen Bergbaustädte und beauftragte ihn gleichzeitig mit der Gründung einer Bergbauschule in Schemnitz/Banská Štiavnica/Selmecbánya, deren erster Direktor er auch wurde.
In Schemnitz/Banská Štiavnica/Selmecbánya entwickelte sich M. zum Montanisten. Er entwarf Pläne zum Bau und zur Wartung von Wasserbecken, beteiligte sich an der Konstruktion von Bergbaumaschinen und -anlagen und zeichnete Grubenkarten. 1750 delegierte ihn die Hofkammer auf Antrag des Magistrats zur Durchführung von Regulierungsarbeiten gegen Hochwasser am Váh nach Trenčín. Noch vor der Fertigstellung starb M. jedoch während einer Reise nach Schemnitz/Banská Štiavnica/ Selmecbánya.