Subscribe to e-news

Social networks

Shortcuts

This project is funded by the European Commission. The content is the responsibility of the author and in no way represents the views of the European Commission.

ZSIGMONDY, Richard

* 1. 4. 1865, Wien, Österreich
† 23. 9. 1929, Göttingen, Deutschland

Chemiker

Der Sohn des Wiener Primararztes und Dozenten für Zahnheilkunde Adolf Z. und dessen Frau Irma (von Szakmáry) besuchte die Oberrealschule in der Josefstadt und begann anschließend das Studium der Chemie an der Wiener Universität bei Ernst Ludwig, einem Schüler von Robert Wilhelm Bunsen, wechselte jedoch bald an die Chemische Fachschule der Wiener Technischen Hochschule, wo er 1883 bis 1887 verblieb. Anschließend ging Z. nach München, um dort an der Technischen Hochschule organische Chemie bei Wilhelm von Miller zu hören. Am 3. Dezember 1889 promovierte er mit der Arbeit „Beiträge zur Synthese von Inden-Derivaten“ an der Universität Erlangen zum Doktor der Philosophie, war darauf kurze Zeit Privatassistent bei Miller und ging danach als Privatassistent des Physikers August Kundt nach Berlin.
1893 bis 1897 arbeitete er in Graz, wo er sich 1893 habilitierte. Hier führte er auch die von Kundt initiierten Untersuchungen über die Ausarbeitung von Lüsterfarben für Glas und Porzellan fort.
Ab 1897 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter des glastechnischen Laboratoriums im Glaswerk Schott in Jena, wo er gefärbte Gläser und das Jenaer Milchglas entwickelte. 1900 gab er seine Stelle auf, da sie ihm wenig Zeit für seine eigenen Forschungen ließ. Bis März 1907 blieb Z. als Privatgelehrter in Jena, wo er Laura Luise Müller, die Tochter des Professors für Physiologie an der Universität Jena, kennen lernte und 1903 heiratete.
In Jena beschäftigte er sich mit dem Gold-Rubinglas und machte seine ersten grundlegenden Entdeckungen auf dem Gebiet der Kolloidchemie. So fand er heraus, dass kolloide Mischungen keine chemische Verbindung eingehen, sondern nur in einen anderen Zerteilungszustand übergeführt werden. Das Wort Kolloid bedeutete ab diesem Zeitpunkt nicht mehr eine leimähnliche Substanz oder deren Lösung, sondern fein verteilte Materie. Um seine Entdeckung sichtbar zu machen, entwickelte er als technisches Hilfsmittel zusammen mit dem Physiker Henry Friedrich Wilhelm Siedentopf das Ultramikroskop, das auf dem Dunkelfeldprinzip beruht und das er 1913 während seiner Göttinger Zeit zum Immersions-Ultramikroskop verbesserte. Der von Z. erbrachte Nachweis, dass die so genannte Brown’sche Bewegung nicht nur bei mikroskopischen, sondern auch bei viel kleineren Teilchen auftritt, war für die Physik von großer Bedeutung. 1905 und 1907 erschienen dazu seine beiden grundlegenden Arbeiten. 1907/08 lebte Z. auf seinem Besitz in Terlago bei Trient.
Als Professor und Direktor des Instituts für Anorganische Chemie wurde er Anfang 1908 an die Universität Göttingen berufen, wo er bis zu seinem Tod wirkte. Mit seinen Studenten konnte er nun umfangreiche Experimente durchführen und seine Fragestellungen umfassten in der Folge komplexe Themen. So widmete er sich ab 1911 Versuchen über die Struktur der Gele. Es gelang ihm der Nachweis, dass Gele aus Amikronen körnig zusammengesetzt und von Hohlräumen durchzogen sind, oder aus einem Netzwerk feinster Fäden bestehen. Sein Buch „Kolloidchemie“, das 1912 zum ersten Mal erschien, war so erfolgreich, dass 1918, 1920 und 1922 Neuauflagen herauskamen. Die völlig umgearbeitete, zweibändige fünfte Auflage erschien 1925 und 1927.
1925 erhielt Z. den Nobelpreis für Chemie „für die Aufklärung der heterogenen Natur kolloidaler Lösungen sowie für die dabei angewandten Methoden, die grundlegend für die moderne Kolloidchemie sind“. Er war Ehrendoktor der Technischen Hochschule in Wien, der Medizinischen Fakultät der Universität Königsberg und der Grazer Technischen Hochschule. Seit 1924 gehörte er der Wiener Akademie der Wissenschaften als korrespondierendes Mitglied im Ausland an.
Z.s Arbeiten zur Röntgen-Spektroskopie, auf der der Ausbau der Röntgen-Kristallographie basierte, waren für die moderne Biochemie von großer Bedeutung. Er entwickelte den Sterndialysator, durch den das Verfahren, gemischte Lösungen zu trennen (Dialyse), verbessert wurde.

15. 11. 2009 - Publication of the online lexicon

At the end of November we will eagerly await the publication of the Online lexicon of scientists and inventors from Central Europe in the Slovenian language. This will be followed by English, ...

More >>

14. 10. 2009 - 2nd CESA Partnership Meeting

The second partnership meeting was once again hosted by the Technical Museum in Vienna and lasted for three days. At the same time a MUT conference (Association of technical museums of Central ...

More >>



Izdelava spletnih strani:  Positiva