RINGHOFFER, R. František (I)
* 11. 7. 1744, Müllendorf, Ungarn
† 28. 8. 1827, Prag, Tschechische Republik
Unternehmer
Von den bedeutenden Prager Maschinenbaufabrikanten R. gab es drei Generationen mit dem Vornamen František, die kontinuierlich das Unternehmen aufbauten, das heute unter dem Konzernnamen ČKD-TATRA bekannt ist und vor allem in Mitteleuropa verbreitete Straßenbahnen herstellt.
František R. (I) kam 1769 als Kupferschmiedearbeiter nach Prag/Praha. Nach Ablegen der Meisterprüfung richtete er 1771 eine Kupferschmiedewerkstatt zur Erzeugung von Brauereigerätschaften in der Prager Altstadt ein, die er 1787 erwarb. 1791 wurde er Vorstand der Prager Kupferschmiedezeche und 1793 Gemeindeältester sowie -rat der Stadt Prag/Praha. Sein einziger Sohn Josef R. erbaute noch zu Lebzeiten des Vaters 1820 eine Kupferschmiede mit Walzwerk in Kamenice bei Jilové. Nach dem Tod des Vaters übernahm er 1827 das Prager Werk und erweiterte die Produktpalette um Maschinenteile für Zuckerfabriken und Spiritusbrennereien. Seit 1832 war er Kupferschmiedemeister und 1843 erhielt er das „Landesrecht zur Herstellung sämtlicher Kupfer- und Metallwaren“.
Von ihm übernahm nach dem Tod sein Sohn František R. (II) das Unternehmen. Er erwarb zunächst 1847 ein Haus in Prag/Praha und 1848 das „Dekret über das Landesfabriksrecht“. Als langfristig bedeutend für die weitere Expansion erwies sich der 1852 erfolgte Kauf eines großen Grundstücks in Prag-Smíchov, wo ein Betrieb zur Herstellung von Eisenbahnwaggons und eine Eisengießerei entstanden. Der erste Güterwaggon verließ 1854 das Werk, der erste Tender 1857 und der erste Personenwagen 1863.