ŠTUMBERGER, Miroslav
* 2. 7. 1892, Šmarje pri Jelšah , Slowenien
† 8. 5. 1983, Baošići , Montenegro
Erfinder (Raketentechnik)
Als Neunzehnjähriger verpflichtete sich Š. 1911 der Marine, absolvierte die Seefahrtschule in Pula/Pola, kämpfte in den Balkankriegen und erlebte 1918 den Zerfall Österreich-Ungarns als Leutnant zur See. Danach trat er in die jugoslawische Kriegsmarine ein und ließ sich 1922 in Baošići (Montenegro) nieder. Er diente bei der Marineluftwaffe, wechselte zum U-Boot-Dienst und befehligte das erste jugoslawische U-Boot. 1938 ging er mit dem Dienstrang eines Kapitäns zur See in die Pension.
Der vielseitige Offizier betätigte sich neben seiner militärischen Karriere noch als Erfinder, Publizist, Maler, Karikaturist und Holzschnitzer, er baute Schiffsmodelle und sammelte Antiquitäten und Urkunden. Zu seinen erwähnenswerten Erfindungen zählen eine Seeminen-Deaktiviervorrichtung, eine U-Boot-Rettungsvorrichtung und ein Motorenschalldämpfer.
Die größten Erfolge erzielte er mit seinen Beiträgen zur Raketentechnik zwischen 1923 und 1925. Ende 1923 führte er Versuche mit Raketentorpedos durch und 1924 mit Gleitbooten. Am 24. März 1924 schoss er als einer der ersten erfolgreich ein raketengetriebenes Flugzeugmodell ab und bald danach einen „Lufttorpedo“ – also eine Rakete. 1924 begann er zeitgleich mit dem amerikanischen Raketenpionier Robert Hutchins Goddard mit der Planung eines flüssigbrennstoffgetriebenen Raketenmotors. Im Gegensatz zu Goddard erhielt Š. jedoch keinerlei staatliche oder militärische Unterstützung und musste seine Erfolg versprechenden Versuche aus finanziellen Gründen abbrechen. Schon damals bezeichnete er den Raketenmotor als den „Motor der Zukunft“, der in kurzer Zeit Reisen zu anderen Planeten ermöglichen sollte.