LAČNÝ, Mikuláš
* 7. 12. 1776, Vištuk, Slowakische Republik
† 19. 2. 1857, Pressburg, Slowakische Republik
Unternehmer (Zucker)
L. arbeitete bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1828 als Wirtschaftsverwalter auf den Gütern der Familie Pálfy. Auf der Grundlage seiner praktischen Erfahrungen widmete er sich bis zu seinem Lebensende dem Anbau der Zuckerrübe und der industriellen Zuckererzeugung im Zusammenhang mit möglichen Ertragssteigerungen der Großgrundbesitzer.
Nach 1828 übernahm L. die Leitung seiner im Dorfflur Veľké Úľany und Vojnice liegenden Güter. Hier errichtete er 1830 die ersten Zuckerfabriken in der Slowakei. Als erfahrener Landwirt widmete er sich vorrangig dem Zuckerrübenanbau. Für den Bau seiner Zuckerfabriken und zur Leitung der Produktion engagierte er anerkannte Fachleute: für die Zuckerfabrik in Veľké Úľany den Belgier B. Duboise und den Franzosen H. Imhoff, für die Fabrik in Vojnice den inländischen Fachmann J. G. Lindberger, einen begeisterten Vertreter der Zuckerherstellung aus der Zuckerrübe.
Mit Lindberger führte L. 1838 in der Zuckerfabrik Vojnice eine neue Methode der Zuckersaftgewinnung, die so genannte Kaltmazeration, ein. Diese Methode fand allgemeine Anerkennung, da der hergestellte Rohzucker dem raffinierten sehr nahe kam. In Pest baute er 1834 eine Produktionsanlage für Tierkohle, die zur Reinigung des Zuckersafts verwendet wurde.
L. gilt in der Slowakei als Pionier des Zuckerrübenanbaus und als Gründer der ersten Zuckerfabriken.
