KONKOLY-THEGE, Mikuláš
* 20. 1. 1842, Budapest, Ungarn
† 17.2.1916 , Budapest, Ungarn
Astronom, (Geo)Physiker, Meteorologe
K.-T. studierte in Pest und Berlin und unternahm anschließend (1862) eine zweijährige Studienreise, die ihn in die bedeutendsten Observatorien Europas führte. Zurückgekehrt errichtete er auf seinem ererbten Besitz in Stará Ďala (Ó Gyalla), dem heutigen Hurbanovo, eine meteorologische Station (1867), ein astronomisches Observatorium (1871) und eine geophysikalische Arbeitsstelle (1890). Das astronomische Observatorium gehörte gegen Ende des 19. Jahrhunderts zu den bestausgestatteten und bekanntesten astrophysikalischen Observatorien in Europa.
K.-T. befasste sich vor allem mit der Erforschung der Sonnenflecken, der Protuberanzen, der Kometen (Spektra), der Meteoriten und der Zeitbestimmung. Systematisch führte er geomagnetische und meteorologische Beobachtungen durch. Später widmete er sich der astrophysikalischen Forschung: der Astrophotometrie und Spektroskopie, der Erforschung der Sonnenphotosphäre, dem Fotografieren der Sternhaufen und der Nebel.
Während seiner siebenjährigen Beobachtungszeit publizierte er rund vierzig wissenschaftliche Arbeiten. Nach der Aufnahme in die Ungarische Akademie der Wissenschaften erschienen seine Beobachtungen seit 1876 in den Sitzungsberichten der Akademie. Seit 1879 gab K.-T. ein eigenes Jahrbuch heraus: „Beobachtungen, angestellt am astrophysikalischen Observatorium in Ó Gyalla.“ Halle, 16 Bände. Er war Autor mehrerer, in ganz Europa verwendeter Lehrbücher und Mitautor des „K.-Kövesligethy Spektralkataloges“.
1890 wurde er Direktor des Landesobservatoriums für Meteorologie und Erdmagnetismus in Budapest. Bereits im Jahr zuvor hatte er seine gut ausgestattete meteorologische und geophysikalische Arbeitsstelle in Stará Ďala dem Staat geschenkt. Nach K. und Ó Gyalla sind zwei kleine Planeten benannt.