DÉRER, Michael
* 18. 1. 1847, Háj, Slowakische Republik
† 22. 10. 1915, Budapest, Ungarn
Montanist
In den Jahren 1867 bis 1871 studierte D. an der Berg- und Forstakademie in Schemnitz/Banská Štiavnica/Selmecbánya Bergbau und Hüttenwesen. Seine berufliche Karriere begann er als Assistent des Lehrstuhls für Eisenhüttenwesen an der Akademie in Schemnitz/Banská Štiavnica/Selmecbánya. Von 1873 an lehrte er an der dortigen Bergbauschule.
Er veröffentlichte u.a. Lehr- und Handbücher über das neue metrische System (1875) und über das Prüfwesen der Erze und Metalle (1879), die ersten ihrer Art in Ungarn. Als Lehrer erarbeitete D. einen gründlichen Entwurf zur Reorganisation der ungarischen Bergbauschulen.
1888 wechselte D. in die Eisenhüttenpraxis. Er arbeitete in leitenden Funktionen in den staatlichen Eisenhüttenwerken in Podbrezová, Ľubietová und Hunedoara (Rumänien). In den 1880er Jahren verbesserte er die Herstellungstechnik von Emailgefäßen in Hronec, entwickelte und patentierte die Produktion der kalibrierten Walzen mit harter Oberfläche im Zusammenhang mit der Einführung der Röhrenproduktion in Podbrezová. Im selben Werk begründete er 1894/95 die Herstellung von Stahlfedern.
Im Jahre 1900 tauschte D. die Praxis gegen eine Anstellung in der Abteilung für Eisenindustrie des Finanzministeriums in Budapest. In Anerkennung seiner Verdienste um die Entwicklung des Eisenhüttenwesens erhielt er 1903 den Titel eines bergmännischen Hauptrates und 1906 den eines Hauptinspektors der staatlichen Eisenwerke. In zahlreichen Beiträgen in montanistischen Zeitschriften befasste sich D. bis zu seinem Lebensende mit Eisenhüttenwesen, Metallhüttenkunde, Gießereiwesen, Energietechnik, Bergbau und Geologie sowie mit dem berg- und hüttenmännischen Unterricht.