SAMEC, Maks
* 27. 6. 1881, Kamnik, Slowenien
† 1. 6. 1964, Laibach, Slowenien
Chemiker
S. besuchte das Gymnasium in Laibach/Ljubljana und studierte nach dem Abitur ab 1899 in Wien Mathematik, Physik, Meteorologie und Chemie. Nach dem Doktorat in Organischer Chemie 1904 nahm er in Wien eine Stelle als Meteorologe an und studierte die Lichtverhältnisse in verschiedenen Höhenlagen, wozu er auch Ballonflüge unternahm. Später trat er eine Lehrstelle als Realschullehrer an und arbeitete gleichzeitig auf freiwilliger Basis bei namhaften Wissenschaftern, u.a. bei Wolfgang Ernst →Pauli, in deren Laboratorien für Organische Chemie, am meisten bei W. Pauli.
Schon früh spezialisierte sich S. auf die Kolloidchemie und erreichte bereits vor dem Ersten Weltkrieg weltweites Ansehen. Während des Krieges gründete er zuerst einen meteorologischen Dienst an der Südostfront, wurde dann aber als Ballonfahrer zum Flugzeugspäher umgeschult. S. nahm an elf Ballonfahrten teil und erhielt bei seinem letzten Einsatz einen Lungenschuss. Nach seiner Genesung folgte er einer Einladung als ordentlicher Professor an die neu gegründete Universität Laibach/Ljubljana. In den Kellerräumen der dortigen Realschule begann er praktisch bei Null, konnte das Studium der Chemie in Laibach/Ljubljana bis zum Zweiten Weltkriegs aber auf das internationale Niveau heranführen. In seinen Forschungen – bekannt als „S.-Schule“ – konzentrierte er sich auf die Stärke. Als erstem gelang ihm die Aufspaltung der Stärke in ihre beiden Hauptbestandteile, nämlich Amylase und Amylopektin und die Beschreibung von deren Molekülstruktur.
Nach dem Zweiten Weltkrieg widmete sich S. der Gründung des Chemieinstituts in Laibach/Ljubljana. Er leitete den Bau und blieb bis zu seiner Pensionierung 1959 Vorstand dieses Instituts. In diesen Jahren arbeitete er vor allem zur Verkokung von Lignit und Braunkohle, leistete aber auch Hervorragendes auf dem Gebiet der Mikrobiologie und Ökologie. S. war ordentliches Mitglied der Slowenischen Akademie der Wissenschaften und Künste sowie der Deutschen Akademie der Naturwissenschafter (Leopoldina) in Halle.