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EÖTVÖS, Lóránd

* 27. 7. 1848, Budapest, Ungarn
† 8. 4. 1919, Budapest, Ungarn

Physiker

E. stammte aus einer aristokratischen Familie. Der Vater Joseph E. war Politiker und Kultusminister der ersten demokratischen Regierung und auch der zweiten nach dem Ausgleich (1848/49, 1867/71), aber auch ein bedeutender Schriftsteller. Der Sohn besuchte das Gymnasium der Piaristen in Budapest und studierte anschließend in Heidelberg. Er promovierte 1871 und begann im selben Jahr seine wissenschaftliche Karriere am Lehrstuhl der Theoretischen Physik der Universität in Budapest. 1872 erhielt er einen Ruf auf den Lehrstuhl für Experimentelle Physik, den er bis zu seinem Tod innehatte. Die Ungarische Akademie der Wissenschaften wählte ihn 1873 zu ihrem korrespondierenden, 1893 zum ordentlichen Mitglied. Von 1899 bis 1903 war er Präsident der Akademie der Wissenschaften und für ein halbes Jahr (1894/95) Kultus- und Unterrichtsminister. 1891 gründete er die Ungarische Gesellschaft für Mathematik und Physik.
Seine ersten wissenschaftlichen Arbeiten betrafen die Kapillarerscheinungen. Er entwickelte eine neue Methode zu Messung der Oberflächenspannung. Auf theoretischem Wege erkannte er den Zusammenhang zwischen der bei verschiedenen Temperaturen gemessenen Oberflächenspannung der Flüssigkeiten und ihrem Molekulargewicht („E.sches Gesetz“). In den 1880er Jahren begann sich E. für Gravitationserscheinungen zu interessieren. Zur Messung der räumlichen Änderungen des Gravitationsraumes konstruierte er ein Torsionspendel, das Weltruhm erlangte.
Die ersten Messungen mit diesem Torsionspendel führte er im Gebäude der Universität und im Garten seiner Villa in Pestlőrinc, einer ehemaligen Vorstadt von Budapest, durch. Um eine jede Störung der Gravitation auszuschließen, führte er im Winter 1901/02 und 1902/03 Messungen mit dem Pendel auf dem Eis des zugefrorenen Plattensees durch. E. war damals bereits bestrebt, seine Messungen bei der Erforschung unterirdischer geologischer Massen einzusetzen. Der Öffentlichkeit präsentierte er sein Instrument erstmals 1906 auf dem Budapester Kongress für internationale Erdmessung. Der Kongress entsandte einen Ausschuss zur Besichtigung der Geländemessungen in der Umgebung von Arad.
Die ersten erfolgreichen praktischen Messungen für die Erdölforschung erfolgten 1915 in der Umgebung von Egbell. Sie stellten den Beginn der Geophysik in der Rohstoffforschung dar. Während der folgenden zwei Jahrzehnte war das E.sche Torsionspendel das wichtigste Instrument solcher Arbeiten. Es wurde u.a. bei der Erschließung der Ölgebiete in Texas, Venezuela und dem Nahen Osten eingesetzt. Mit Hilfe seines Pendels gelang es E. 1908 – in Zusammenarbeit mit Dezső Pekár und Jenő Fekete – nachzuweisen, dass die Gravitation mit einer Genauigkeit von 2x10-8 von der stofflichen Beschaffenheit der Masse unabhängig ist. Dieser Beweis der Proportionalität der inerten und gewichtigen Masse war der Grundstein der allgemeinen Relativitätstheorie. E. lenkte die Aufmerksamkeit auf die Wichtigkeit der Coriolis-Kraft, welche an sich bewegenden Körpern auftritt, und erbrachte damit einen neuen Beweis der Drehung der Erde.
Seine Messungen erstreckten sich auch auf den Erdmagnetismus und er konstruierte hierzu ein Messinstrument – das magnetische Translatometer –, das er bei archeomagnetischen Forschungen einsetzte.
E. war ein begeisterter Wanderer und Naturfotograf. Einige hundert seiner Aufnahmen in den Gebirgen, besonders in der Hohen Tatra, sind im Besitz des Ungarischen Technischen Museums. Er war auch der Begründer und erste Präsident des Karpaten-Touristenvereins.

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