FALLER, Karol
* 21. 2. 1857, Schemnitz, Slowakische Republik
† 30. 5. 1913, Budapest, Ungarn
Montanist
F. studierte bis 1878 an der Berg- und Forstakademie in Schemnitz/Banská Štiavnica/Selmecbánya Hüttenwesen und spezialisierte sich insbesondere auf die Nichteisenmetalle. Anschließend arbeitete er im Laugwerk in Kapnikbánya/Cavnic (Rumänien), am Punzamt in Budapest, am Zentralen Hüttenamt in Schemnitz/Banská Štiavnica/Selmecbánya und in weiteren Hütten (Silberhütte in Štiavnica, Amalgamierhütte in Zlatá Idka). Seit 1894 war er an der Bergakademie in Schemnitz/Banská Štiavnica/Selmecbánya, ab 1896 als ordentlicher Professor, von 1904 bis 1913 am Lehrstuhl für Nichteisenmetalle (Fémkohászattani tanszék). F. besuchte mehrere Hütten in Deutschland, Italien, Frankreich, Belgien, Norwegen, England und anderen Ländern und berichtete über die dort gewonnenen Erkenntnisse.
Bahnbrechende Arbeiten leistete er auf mehreren Gebieten. Er studierte die Struktur von Metallen, Legierungen, Steinen und Schlacken und verfasste darüber einige Berichte. Er erkannte die Bedeutung des metallographischen Studiums der Struktur dieser Werkstoffe für technische Prozesse. F. zählte zu den ersten, die sich mit Metallographie beschäftigten. Er schrieb eine technisch-ökonomische Studie über Bauxitverarbeitung mit einer Analyse der Investitions- und Betriebskosten der Aluminiumoxidproduktion. Auf ihn gehen auch die Grundlagen für die technischen Bedingungen der Bauxitgewinnung in der Lagerstätte Jádvölgy (Rumänien) und für die Erzeugung des Aluminiums durch Elektrolyse in Ungarn zurück.
Sein bedeutendstes Werk ist das vierbändige Handbuch über das Hüttenwesen der Nichteisenmetalle, das zwischen 1896 und 1904 erschien. Neben den schon länger bekannten (Kupfer, Blei, Gold, Silber, Zinn usw.) beschäftigte er sich auch mit den neuen Metallen, wie Aluminium, Uran und Wolfram. In seinen Arbeiten berücksichtigte er neben den Metallen selbst und der Technik ihrer Herstellung auch die Rohstoffe (Erze), Produktionsanlagen, feuerbeständigen Werkstoffe, Zuschläge, Zwischenprodukte sowie allgemein die pyro-, hydro- und elektrometallurgischen Prozesse.