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This project is funded by the European Commission. The content is the responsibility of the author and in no way represents the views of the European Commission.

GHEGA, Karl Ritter von

* 10. 1. 1802, Venedig, Italien
† 14. 3. 1860, Wien, Österreich

Straßenbauingenieur, Brückenbauingenieur, Eisenbahningenieur

Aufgrund seiner Leistungen auf dem Gebiet des Straßen-, Brücken- und Eisenbahnbaus gehört G. zu den bedeutendsten Verkehrstechnikern des 19. Jahrhunderts, nicht zuletzt wegen des damals spektakulären Baus der Semmeringbahn, der ersten Hochgebirgsbahn der Welt.
Geboren als Sohn des Marineoffiziers Anton G. in Venedig, absolvierte er von 1814 bis 1817 am Militärkollegium St. Anna in Venedig den philosophisch-mathematischen Studienkurs, studierte von 1817 und 1819 an der Akademie der Bildenden Künste in Venedig und an der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Padua, wo ihm nach einem Examen mit Auszeichnung bereits mit 17 Jahren der Doktorgrad der mathematischen Wissenschaften zuerkannt wurde.
Seine praktische Betätigung als Ingenieur begann G. 1819 bei der Landesbaudirektion Venedig, für die er durchgehend bis 1836 und dann – nach vierjähriger Beurlaubung – wieder von 1840 bis 1842 tätig war. Hier führte er in den damals österreichischen Provinzen Italiens Straßen- und Brückenbauten aus, war für Planung und Bau von Verkehrswegen und ab 1833 für alle Aufgaben des staatlichen Baudienstes zuständig.
Das Jahr 1836 brachte mit dem Baubeginn der Kaiser-Ferdinands-Nordbahn als der ersten Lokomotivbahn Österreichs die entscheidende Wende in G.s Leben. Er ließ sich von der Staatsverwaltung in Venedig beurlauben und trat in den Dienst der soeben neu gegründeten Gesellschaft. Zunächst im Auftrag dieser Gesellschaft zum Studium des Eisenbahnwesens auf eine Studienreise nach England, Deutschland, Belgien und Frankreich geschickt, um die Eisenbahn-Verkehrswege Westeuropas kennen zu lernen, führte er danach als Oberingenieur Planung und Bau einzelner Streckenabschnitte der Nordbahn durch. In nur vier Jahren konnte er umfangreiche Erfahrungen sammeln und sich hervorragende Kenntnisse auf dem Gebiet des Eisenbahnwesens aneignen.
1840 nach Venedig zurückbeordert und dadurch gezwungen, wieder in den Staatsdienst zurückzukehren, ließ sich G. nach Tirol versetzen, wo er sich für knapp zwei Jahre wiederum dem Straßen- und Brückenbau widmete und u.a. die Entwürfe für die Gebirgsstraßen durch das Val Sugana und über den Finstermünzpass erstellte.
Als Ende 1841 in Österreich die Entscheidung für die Staatseisenbahn fiel, wurde G. aufgrund seiner hervorragenden Kenntnisse auf dem Gebiet des Eisenbahnbaus von der neu gegründeten Generaldirektion als technischer Inspektor für die schwierige Strecke der südlichen Staatseisenbahn nach Triest/Trieste/Trst – die auch die Überschienung des Semmeringmassivs einschloss – vorgeschlagen. 1842 zunächst auf Anordnung der Hofkammer über England in die USA entsandt, um die Fortschritte beim Bau von Bergbahnen zu studieren, kehrte G. mit der festen Überzeugung zurück, dass ein Eisenbahnübergang über den Semmering in reinem Adhäsionsbetrieb möglich sei. In den folgenden sechs Jahren, in denen er nun als Inspektor der Generaldirektion mit allen Projektierungs- und Bauarbeiten der südlichen Staatseisenbahn betraut war, konnte er die Teilstrecke Mürzzuschlag - Graz (1844) und den Streckenabschnitt Graz - Cilli/Celje (1846) vollenden sowie ein baureifes Projekt für die Semmeringbahn ausarbeiten: eine durchgehende Adhäsionsbahn mit einer Höchststeigung von 25 Promille, eine Rampenbahn mit Scheiteltunnel. Obwohl heftig umstritten konnte G. sein Projekt gegen alle Bedenken durchsetzen und im Sommer 1848 mit dem Bau der Semmeringbahn von Gloggnitz nach Mürzzuschlag beginnen.
Fast zeitgleich begann G.s steile Karriere im Staatsdienst: 1848 Generalinspektor der Staatseisenbahnen und Sektionsrat, 1849 Leiter der Eisenbahnbausektion des Ministeriums für Handel, Gewerbe und öffentliche Bauten, 1850 Vorstand der Sektion Staatseisenbahnbau der Generalbaudirektion, 1852 Leiter der Zentraldirektion für Eisenbahnbauten und damit Hauptverantwortlicher für den gesamten Staatsbahnbau der Monarchie mit Ausnahme von Lombardo-Venetien. Bereits 1854 konnte er den Entwurf eines Eisenbahnbauprogramms für die gesamte Donaumonarchie vorlegen.
War die Semmeringbahn 1854 ohne jede Art von Feierlichkeiten eröffnet worden, so wurde die Eröffnung der gesamten südlichen Staatsbahn 1857 in Triest/Trieste/Trst für G. zu einem Triumph.
Der ab 1854 schrittweise einsetzende Verkauf der Staatsbahnen an die privaten Bahngesellschaften, der 1859 endgültig zur Auflösung der Zentraldirektion führte, bedeutete für G. eine tiefe Zäsur, da er in seinem letzten Lebensjahr, nun vom Finanzministerium übernommen, lediglich mit älteren Staatsbahnangelegenheiten befasst war, die seinen herausragenden Fähigkeiten in keiner Weise gerecht wurden.
Neben dem Verfassen mehrerer Publikationen entwickelte G. auch Instrumente zur Landvermessung wie z.B. eine wesentlich verbesserte Nivellierlatte und einen Oktanten mit Nonius zum Abstecken von Kurven.
G. blieb Zeit seines Lebens unverheiratet. 1851 war er in den österreichischen Ritterstand erhoben worden und 1869 setzte man ihm – neun Jahre nach seinem Tod – in der Bahnstation Semmering ein Denkmal.

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