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BALLING, Karel Josef Napoleon

* 21. 4. 1805, Červený Hrádek bei Žatec , Tschechische Republik
† 17. 3. 1868, Prag, Tschechische Republik

Chemiker

B. gilt als Begründer der Gärungschemie, aber seine Arbeiten beeinflussten im 19. Jahrhundert auch andere Gebiete der chemischen Technologie. Insbesondere bereicherte seine Arbeitsweise – der Anspruch einer systematischen Forschungstätigkeit – sowohl die Theorie als auch die Praxis.
Nach dem Unterricht durch Hauslehrer absolvierte er 1820 am Pilsener Gymnasium derart erfolgreich die Abschlussprüfungen, dass er unmittelbar danach die Möglichkeit erhielt, am Polytechnischen Institut in Prag/Praha zu studieren. Er schrieb sich nicht nur bei sämtlichen technischen Grundlagefächern ein, sondern besuchte auch etliche Vorlesungen an der Universität. Nach dem Studium übernahm ihn das Polytechnische Institut zuerst als Assistent und berief ihn 1835 als Professor für Chemie.
Neben der Technologie der Zuckerindustrie hielt B. auch Vorlesungen über Hüttenchemie. 1850 richtete er ein analytisches Laboratorium ein und erarbeitete dafür Vorträge sowie Übungen. Die Ergebnisse seiner umfangreichen, stark an praktischen Industrieproblemen orientierten Arbeiten zur Technologie der Malzzubereitung und der Erzeugung von Bier und Sprit, Hefe, Wein und Essig erschienen in vier Bänden 1845 bis 1847. Diese Bücher stießen auch in Deutschland, England und Amerika auf großes Interesse und erlebten mehrere Auflagen. Für die industrielle Praxis konstruierte B. ein einfaches Saccharometer, das in reiner Zuckerlösung direkt den Saccharosegehalt in Prozenten anzeigt. Es besteht aus einem Walzenkorkschwimmer aus hohlem Glas, der als Ballast Quecksilber oder Bleischrotkörner hat und an der entgegengesetzten Seite auf eine dünne verflachte kleine Spule mit Skala gezogen ist. Ein Balling-Grad entspricht einem Prozent Saccharose. B. entwickelte auch Lösungen für die Melasseverwertung bei der Branntwein- und Spriterzeugung sowie für die Verwendung von kalkhaltigem Chlorid in den Zuckerfabriken und befasste sich mit der Bestimmung des Heizwerts von Kohle und mit metallurgischen Schmelzprozessen.
Neben B.s Fach- und Pädagogentätigkeit sind seine Volksbildungsaktivitäten beachtenswert. Er war aktives Mitglied vieler Industrie- und Handelsorganisationen. Aufgrund der Verdienste auf diesem Gebiet erhielt er zahlreiche Würdigungen, insbesondere für die Organisation von Ausstellungen. Er war österreichisch-ungarischer Vorsitzender auf der ersten Weltausstellung 1851 in London und 1855 in Paris. Obgleich Deutscher, wirkte er in der patriotisch-wirtschaftlichen Gesellschaft für das Königreich Böhmen und setzte sich für die Förderung des Flachsanbaus und die Lokomotivheizung durch Steinkohle ein. Von 1864 an bestand das Polytechnische Institut aus zwei sprachlich getrennten Abteilungen und seit 1866 fungierte B. als Rektor des deutschen Teils des Instituts. B. war überdies seit 1848 ordentliches Mitglied der Königlichen Böhmischen Gelehrtengesellschaft und korrespondierendes Mitglied der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften in Wien.

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