NARDIN, Julij
* 28. 12. 1877, Görz, Italien
† 15. 3. 1959, Laibach, Slowenien
Physiker, Erfinder
Nach der Realschule maturierte N. 1898 und studierte anschließend Mathematik und Physik in Graz und Wien, u.a. 1904 bei Ludwig →Boltzmann. 1905 bis 1912 unterrichtete er als Professor für Physik an der Realschule in Idria/Idrija, 1912 bis 1920 am klassischen Gymnasium in Laibach/Ljubljana und dann bis 1941 an der dortigen Technischen Mittelschule. Während des Krieges zwangspensioniert berief ihn die Medizinische Fakultät in Laibach/Ljubljana als ersten Professor für Experimentalphysik.
Als Erfinder beschäftigte sich N. mit Alternativenergie, Seismographie, Radioaktivität, Telegraphie, Telefonie und Radiotechnik. Interessiert an der Aerodynamik betätigte er sich als Berater der slowenischen Flugpioniere Edvard →Rusjan und Franjo Bratina. Nach dem tragischen Tod von →Rusjan 1911 verzichtete er auf eigene Flugexperimente. Zusammen mit seinem Freund Rene Zei widmete sich N. seit 1914 der Erfindung eines Reaktionswassertorpedos, zweistufiger Raketenwaffen und eines Unterseeboots ohne Besatzung, gelenkt über ein auf einem perforierten Band gespeichertes Programm.
Patente erhielt N. u.a. für die Entwicklung eines Relais für die drahtlose Nachrichtenübermittlung (1912 bis 1919) und für eine Elektronenröhre (1914).