HELL, Jozef Karol
* 16. 5. 1713, Štiavnické Bane , Slowakische Republik
† 10. 3. 1789, Schemnitz, Slowakische Republik
Maschinenbauingenieur
Als Sohn eines Konstrukteurs von Entwässerungsanlagen in den Schemnitzer Gruben lernte H. bereits in seiner Kindheit die Probleme im Bergbau kennen. Mit zwanzig ernannte ihn die Kammer von Schemnitz/Banská Štiavnica/Selmecbánya bereits zum Assistenten seines Vaters, dem Obermaschinenmeister. Das Modell seiner ersten Erfindung – einer Maschine zum Abpumpen des Grubenwassers, heute unter der Bezeichnung Wasserschwenkhebelmaschine bekannt – legte er drei Jahre später mit einem Gutachten den Beamten des Hauptkammergrafamtes in Schemnitz/Banská Štiavnica/Selmecbánya vor. Der von H. entwickelte neue Typ einer Pumpmaschine erwies sich in der Praxis der bisher benutzten Stangenkunst überlegen. Die beiden ersten neuen Pumpen standen seit 1738 im Schacht Siglisberg, wo H. bis 1742 arbeitete. Im Laufe seines Lebens baute H. im Schemnitzer Bergrevier insgesamt acht Wasserkraftmaschinen mit Wassersäule. Seine Maschinen fanden auch in anderen Bergbaurevieren Verwendung. Das Prinzip der Nutzung des statischen Drucks der Wassersäule zur Bewegung des Kolbens im Zylinder erkannte schon Bélidor in den 1720er Jahren.
H. gelang es, in seinen Konstruktionen die verschiedenen Prinzipien zu kombinieren. So entstand auch seine Luftpumpenmaschine und eine Adaption der Newcomen’schen Dampfmaschine. Mit Maschinen dieser Art sind etwa in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts abgesoffene Gruben in Arizona mittels Druckluft entwässert worden. Atmosphärische Dampfmaschinen baute H. 1758 im Schacht Königseg. Er befasste sich auch mit der Weiterentwicklung von Aufbereitungsanlagen (Pochwerke, Waschherde) und dem Bau von Feuerspitzen.