Subscribe to e-news

Social networks

Shortcuts

This project is funded by the European Commission. The content is the responsibility of the author and in no way represents the views of the European Commission.

STEPLING, Joseph

* 29. 6. 1716, Regensburg, Deutschland
† 11. 9. 1778, Prag, Tschechische Republik

Mathematiker, Physiker

S.s Vater stammte ursprünglich aus Westfalen und war als Sekretär der kaiserlichen Gesandtschaft in Regensburg tätig, starb aber plötzlich nach der Geburt des Sohnes. Die Mutter kehrte daraufhin mit dem Knaben in ihre Heimatstadt Prag/Praha zurück. S. besuchte die jesuitische Lateinschule auf der Kleinseite, wurde jedoch wegen seiner schwachen Konstitution damals nicht in den Jesuitenorden aufgenommen. Er studierte daher Philosophie und berechnete bereits als Siebzehnjähriger die Prager Mondfinsternis am 28. März 1733. Im selben Jahr gelang ihm in Brünn/Brno die Aufnahme in den Jesuitenorden. Von 1735 bis 1738 studierte er am Jesuitenkollegium in Olmütz/Olomouc und anschließend in Graz. Hier begann er sich mit Leibnitz und seiner Mathematik im Werk von Christian von Wolff zu beschäftigen.
Bis zum Beginn seines Theologiestudiums 1743 in Prag/Praha unterrichtete er Mathematik und Physik an Jesuitenschulen. Über seinen Versuch mit einer Elektrizitätsleitung durch eine 800 Meter lange Kette im Jahr 1745 im Klementinum gibt ein zeitgenössischer Bericht Auskunft.
Nach Abschluss des Theologiestudiums 1747 begann er sich – neben dem Mathematik- und Physikunterricht für Ordensmitglieder – mit astronomischen, meteorologischen und geophysikalischen Beobachtungen zu beschäftigen. Den 1721 fertig gestellten Klementiner-Turm ließ er für 2.000 Gulden zu einem Observatorium umbauen, das er mit den wichtigsten Instrumenten ausstattete. Ab 1752 begannen seine systematischen und regelmäßigen Aufzeichnungen von Luftdruck, Temperatur und Niederschlägen, die in der Folge publiziert wurden und die Tradition einer ununterbrochenen Klima-Beobachtung in Prag/Praha begründeten.
Nach der Universitätsreform Gerard van Swietens bekleidete S. von 1752 an die Stelle des Direktors für die Philosophischen Studien. Damals stand S. bereits mit zahlreichen internationalen Gelehrten in Kontakt. Unter anderem korrespondierte er mit dem in Halle lebenden Protestanten Christian von Wolff und mit Leonhard Euler. Obwohl die Jesuiten an der aristotelischen scholastischen Tradition festhielten, diskutierte S. mit Wolff über die Planetenbewegungen entsprechend den Newton’schen-Prinzipien. Als Gegner des Aristotelismus lehnte S. auch die Philosophie von Ruđer →Boškovic ab. Er förderte die Herausgabe der Prinzipien Newtons durch seinen Schüler Jan Tesánek (1728-1788), der in einem umfangreichen Kommentar zum Nachweis der Newton’schen Physik bereits die Differenzial- und Integralrechnung (1785) anwandte. S. hatte dazu mit seinem Unterricht und mit der Publikation eines Lehrbuchs der Infinitesimalrechnung 1765 die Grundlagen gelegt.
S. ist auch zu den ersten Propagandisten für Blitzableiter zu zählen und dürfte über die geerdeten Blitzableiter von Prokop →Diviš von 1754 informiert gewesen sein. 1770 bat ihn die Patriotisch-Wirtschaftliche Gesellschaft im Königreich Böhmen um eine Beurteilung der Schrift von Johann Albert Heinrich Reimarus mit einer Beschreibung der ersten Blitzableiterrealisatoren in Hamburg. In seiner Stellungnahme wies S. auf den Kugelblitz und auf die Gefahr sekundärer Wirkungen der induzierten Spannung hin.

15. 11. 2009 - Publication of the online lexicon

At the end of November we will eagerly await the publication of the Online lexicon of scientists and inventors from Central Europe in the Slovenian language. This will be followed by English, ...

More >>

14. 10. 2009 - 2nd CESA Partnership Meeting

The second partnership meeting was once again hosted by the Technical Museum in Vienna and lasted for three days. At the same time a MUT conference (Association of technical museums of Central ...

More >>



Izdelava spletnih strani:  Positiva