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This project is funded by the European Commission. The content is the responsibility of the author and in no way represents the views of the European Commission.

HARDTMUTH, Joseph

* 13. 2. 1758, Asparn a. d. Zaya , Österreich
† 23. 5. 1816, Wien, Österreich

Bauingenieur, Unternehmer, Erfinder (Bleistift)

Als viertes von insgesamt acht Kindern des Tischlermeisters Anton H. geboren und in einfachsten Verhältnissen aufgewachsen, machte H. trotz seiner mangelnden Schulbildung allein aufgrund seiner zeichnerischen Begabung, Experimentierfreudigkeit und Erfindungsgabe eine beispielhafte Karriere bis hin zum Großindustriellen.
Nach Abschluss einer Maurerlehre im Jahre 1774 folgte er seinem Lehrherrn, einem Onkel mütterlicherseits, nach Wien, wo dieser im Dienst des Fürsten Alois Liechtenstein tätig war. Nach dem Tod des Onkels wurde ihm dessen Stellung eines Fürstlich-Liechtensteinschen Baumeisters und Baudirektors übertragen. U.a. entwarf er die Fassade des inzwischen abgerissenen Liechtenstein-Palais in der Herrengasse in Wien.
Experimente mit Ton führten ihn zur Entwicklung des preiswerten „Wiener Steinguts”, für das er 1798 ein Privileg erhielt. Nach Errichtung einer Steingutfabrik in Wien im Jahre 1790 widmete sich H. weiteren Experimenten, die ihn zu seiner wohl wichtigsten Erfindung führten: der Bleistiftmine, wie sie im Wesentlichen bis in die Gegenwart bekannt ist.
Im Unterschied zu den bis dahin verwendeten reinen oder mit Schwefel oder Antimon vermischten Graphitstäbchen verwendete H. eine Mischung aus Graphit und Ton. Dabei wurde ein dünner Graphit-Ton-Brei durch eine zylindrische Form gepresst, der entstandene Strang auf die gewünschte Länge geschnitten, die Stäbchen getrocknet und anschließend unter Luftabschluss gebrannt. H. fand heraus, dass je nach Mischungsverhältnis von Graphit/Ton unterschiedliche Härtegrade erzielt werden konnten. Die Vorteile dieses neuen Verfahrens waren aber auch eine gleichmäßige Härte der gesamten Bleistiftmine und – gegenüber den damals gebräuchlichsten Bleistiftminen aus England – eine Preissenkung um mehr als 90 Prozent, da H. Graphitbruchstücke aus Böhmen verwendete und somit vom teuren englischen Importgraphit unabhängig war.
Nach Erteilung eines Privilegs zur fabriksmäßigen Herstellung dieser Bleistifte im Jahre 1804, wurde das Produkt aufgrund von Qualität und Preisvorteil bald zu einem Verkaufsschlager im In- und Ausland. Bereits 25 Jahre später, im Jahre 1829, konnte die Fabrik einen Jahresumsatz von mehr als zwei Millionen Bleistiften verzeichnen, ein Geschäftserfolg, den H. jedoch nicht mehr erlebte.
Nach seinem Tod 1816 wurde die Fabrik von seiner Witwe Elisabeth und seinen Söhnen Ludwig H. (1800-1861) und Carl v. H. (1804-1881, österr. Adel 1873) weitergeführt und 1874 nach Budweis/České Budĕjovice verlegt. Sein Enkel Franz v. H. (1832-1896) setzte sein Werk fort und entwickelte 1889 den bekannten „Koh-i-noor“-Zeichenstift mit 17 Härtegraden. H. war seit 1793 mit Elisabeth, geb. Kissler, verwitwete Marchand (1762-1828) verheiratet.
Weitere Privilegien wurden ihm 1808 für die Erzeugung von schwarzer Tusche und 1810 für eine elastische Schreibtafel (aus Pappe mit schieferähnlichem Überzug), für künstlichen Bimsstein und ein künstliches Neapelgelb verliehen.

*) Der 13.2.1758 ist das Taufdatum. Das in vielen Biographien erwähnte Geburtsjahr 1752 beruht auf einem Irrtum. Da sein älterer Bruder Joseph, der 1752 geboren wurde, bereits 1754 verstarb, wurde der Vorname auf den sechs Jahre später geborenen H. übertragen, was immer wieder zu Verwechslungen geführt hat.

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