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RESSEL, Josef

* 29. 6. 1783, Chrudim, Tschechische Republik
† 9. 10. 1857, Laibach, Slowenien

Erfinder (Schiffsschraube)

Als Sohn eines Mauteinnehmers im ostböhmischen Städtchen Chrudim besuchte R. das Gymnasium in Linz, das er mit Auszeichnung beendete. Die Artillerieschule musste er nach drei Jahren aus gesundheitlichen Gründen abbrechen. Anschließend studierte er von 1812 bis 1814 an der Wiener Universität technisch-naturwissenschaftliche Fächer. Das Interesse an der Technik ließ R. während seines gesamten Lebens nicht mehr los. Infolge finanzieller Schwierigkeiten musste er das Universitätsstudium abbrechen und konnte mit Hilfe eines kaiserlichen Stipendiums die zweijährige k.k. Forstakademie in Mariabrunn bei Wien absolvieren.
Am 16. März 1817 trat er einen Dienst als Distriktförster in Unterkrain an. Seine weiteren dienstlichen Verpflichtungen brachten ihn bis 1848 nach Laibach/Ljubljana, Triest/Trieste/Trst, Montona und Venedig.
Als Förster arbeitete R. Aufforstungsprojekte für den Karst aus und erstellte Karten und Abschätzungen sämtlicher ihm übertragener Gebiete, hauptsächlich von Wäldern in der Gegend um Triest/Trieste/Trst und Laibach/Ljubljana. Ebenso schlug er Regulierungs- und Kolonisierungsprojekte für das versumpfte Narentadelta vor, mit einer umfangreichen Rentabilitätsberechnung. Trotz seines eher bescheidenen Verdienstes im Staat fand R. noch Zeit und Mittel, sich mit zahlreichen technischen Ideen zu befassen, allen voran mit der Anwendung der Archimedischen Schraube zum Schiffsantrieb. Diese Idee hatte er bereits während seines Aufenthaltes in Wien. Der erste Versuchspropeller war im Februar 1827 fertig gestellt und das Privilegium auf die Schiffsschraube wurde ihm erteilt. Sein Ziel erreichte er im Herbst 1829 mit der Versuchsfahrt des Schiffes „Civetta“ in Triest/Trieste/Trst. Sie verlief leider nicht erfolgreich, da ein schlecht gelötetes Rohr der Dampfleitung platzte und der Antrieb nach einigen hundert Metern Fahrt versagte. Die Maschine hatte Johann Fichtner im Gusswerk St. Stephan ob Leoben (Österreich) bauen lassen. Die Schraube hatte ihren Test grundsätzlich bestanden und R. arbeitete in der Folge an Plänen über Verbesserungen, die hauptsächlich die Dampfmaschine betrafen, weiter. Er wollte auch die Schraube in der Längsachse drehbar am Heck des Schiffes anbringen und so das Schiff ohne Ruder steuern.
Darüber hinaus erhielt R. Privilegien auf nicht weniger als zehn technische Entwürfe, darunter einige auf verschiedene Pressen und Dampfmaschinen, eines auf ein Lager ohne Reibung und Schmiere – ein Vorläufer der heutigen Wälz- und Kugellager – und eines auf ein Dampffuhrwerk zur Personen- und Güterbeförderung – ein Vorläufer des Dampfautos.
Auf dem Gebiet des Schiffbaus schlug er als Ersatz für das knapp werdende Eichenholz Schiffsrippen aus Eisen vor; eine damals noch völlig neue Idee. Abhandlungen das Seewesen und die Meeresströmungen betreffend sowie eine neue Bussole vervollständigen R.s Interesse für die Schifffahrt.
1821 entstand die pneumatische (atmosphärische) Briefpost, weiterentwickelt 1827 und 1847 zur Reife gebracht. Sie entspricht der heutigen Rohrpost. Auf chemischem Gebiet entwickelte er eine neuartige Seifenherstellung, ein chemisches Heizmittel für Dampfmaschinen und einen Apparat, um aus Pflanzen Färbe- und Gärbestoffe zu extrahieren. Mit Windmühlen, die einen senkrechten Wellbaum besaßen und unabhängig der Windrichtung und Windstärke in Bewegung sein konnten, wollte R. die Hochebenen beiderseits des Nils bewässern.
R. kämpfte bis zu seinem Lebensende vergeblich um die Priorität der Erfindung der Schiffsschraube, die von Frankreich und England aus ihren Siegeszug antrat. Er starb in der Nacht des 9. Oktobers 1857 während einer Dienstreise im Laibacher Gasthof Bavarski dvor an Typhus.

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