SCHEMERL von LEYTHENBACH, Josef Maria
(ŠEMERL, Jožef)
* 26. 3. 1754, Laibach, Slowenien
† 28. 1. 1844, Wien, Österreich
Bauingenieur
Im Jesuitengymnasium weckte bereits sein Lehrer Gabrijel Gruber das Interesse von S. für das Baufach und insbesondere für die Hydrotechnik. Von 1777 bis 1779 studierte er den Bau der Flusskanäle in Holland und im Rheinland. Gestützt auf diese Erfahrungen versammelte er in Laibach/Ljubljana eine Gruppe junger, begabter Techniker – darunter auch der Mathematiker Jurij →Vega –, mit denen er umfangreiche Baupläne für Straßen und Kanäle entwarf. S. leitete auch die von Gruber gegründete Zeichenschule, koordinierte den Straßenbau und als Mitglied und später als Leiter der Navigationskommission die Schiffbarmachung von Flüssen, u.a. der Save bis zur kroatisch-slowenischen Grenze.
Als im Jahre 1796 eine Kommission zum Bau eines Kanals von Wien über Ungarn und Slowenien nach Triest/Trieste/Trst gegründet wurde, erhielt S. den Auftrag für die Projektierung, die er mit der Trockenlegung des Sumpfgebietes um Laibach/Ljubljana zusammenlegte. 1799 übersiedelte er mit seiner Familie nach Wien, wo er die Leitung für den Bau der Kanäle Wien - Leitha und Wien - Schottwien („Wiener Neustädter Schiffahrtskanal“) übernahm. Seit 1804 in beamteter Stellung legte S. 1810 einen Gesamtplan für den Bau eines Schifffahrtsweges von Wien bis in die Adria vor. In Wien befasste sich S. auch mit Straßenplanungen und Architekturentwürfen. So lieferte er u.a. die Pläne für das Hauptgebäude des Polytechnischen Instituts am Karlsplatz in Wien und leitete den Bau von 1815 bis 1818.