HRABÁK, Josef

H. absolvierte 1853 bis 1857 die Bergakademie in Schemnitz/Banská Štiavnica/Selmecbánya und fand eine erste Anstellung als Bergpraktikant beim dortigen Direktorium der staatlichen Gruben. 1861 wechselte er als leitender Ingenieur zur Kupfergruben- und Hüttengesellschaft in Tergow in Kroatien, aber bereits 1862 wurde er Assistent und 1864 Dozent an der Bergakademie in Leoben. Im folgenden Jahr ging er nach Pibrans/Příbram, wo er zuerst im staatlichen Grubenbetrieb, von 1867 bis 1899 an der dortigen Bergakademie als ordentlicher Professor für Bergbau und Hüttenwesen tätig war.
Für seine Verdienste um den tschechischen Bergbau erhielt H. 1907 als erster in der österreichisch-ungarischen Monarchie an der Montanhochschule in Pibrans/Příbram das Ehrendoktorat für Montanwissenschaft verliehen. Sein wissenschaftliches und literarisches Werk der Jahre 1864 bis 1909 umfasst über fünfzig Titel mit Ergebnissen seiner Forschung im Bereich des Bergmaschinenbaus, insbesondere der Dampfmaschinen. Seine zahlreichen Handbücher zur Berechnung der Dimensionen und Leistungen von Dampfmaschinen erschienen in mehreren Auflagen und fanden auch in Deutschland, Schweden und Russland Verbreitung. Das Buch über Drahtseile von 1902 erschien auch in Englisch, Französisch und 1936 in Russisch. Seine Beiträge zu Förderteufen bis zu 2.000 m hatten weltweite Diskussionen entfacht.
In engem Zusammenhang mit dieser technischen Fachliteratur standen H.s terminologische Arbeiten. Als Ergebnis seiner Forschungen erschienen ein Bergmanns- und später ein Metallurgisches Wörterbuch. Das von ihm geplante, auf sechs Bände angelegte Terminologische Technische Wörterbuch blieb jedoch unvollendet. In seinen späteren Lebensjahren beschäftigte sich H. auch mit der Geschichte des Bergbaus und Hüttenwesens in den Tschechischen Ländern.