HASWELL, John
* 20. 3. 1812, Lancefield bei Glasgow , England
† 8. 6. 1897, Wien, Österreich
Maschinenbauingenieur
Sohn einer alten schottischen Familie. Nach dem Besuch der niederen Schulen in Glasgow studierte H. an der Andersonian University Maschinenbau. 1834 begann er als Volontär und landete im Jahr darauf als Maschinenkonstrukteur bei William Fairbain & Co in Manchester. Für Fairbain entwarf er 1837 die Maschinenausstattung der Wiener Hauptwerkstätte der Wien-Raaber-Bahn, deren Leitung er anschließend übernahm. H. traf im Juni 1838 in Wien ein. Unter seiner Führung von 1838 bis zu seinem Übertritt in den Ruhestand 1882 entwickelte sich die 1840 eröffnete und 1841 als „k.k. landesbefugte Maschinenfabrik“ registrierte Fabrik zu einer international anerkannten Lokomotiv- und Waggonbauanstalt. H. selbst profilierte sich als bedeutender Lokomotivkonstrukteur, der sich mit der von ihm entworfenen „Vindobona“ 1850 am Semmering-Lokomotiv-Wettbewerb beteiligte.
Von seinen zahlreichen maschinenbautechnischen Neuerungen ist die 1860/61 erstmals gebaute dampf-hydraulische Schmiedepresse hervorzuheben. Mit ihr war es möglich, große und komplizierte Maschinenteile zwischen Gesenken langsam in vollkommener Weise zu pressen und damit dem Maschinenbau neue Möglichkeiten zu erschließen. Die große Schmiedepresse von H. war eine der Sensationen der Weltausstellung in London 1862. Ein Exemplar aus den frühen 1870er Jahren befindet sich im Technischen Museum Wien.