VALVASOR, Johann Weichard von
(VALVASOR, Janez Vajkard)
* 27. 5. 1641, Laibach, Slowenien
† 19. 9. 1693, Krško, Slowenien
Naturwissenschafter, Erfinder
Der vielseitig begabte und gebildete Baron Valvasor wurde am 28. Mai 1641 in Laibach/Ljubljana getauft (das genaue Geburtsdatum ist unbekannt). Hier besuchte er das Jesuitengymnasium (bis 1658) und war danach 14 Jahre im Ausland, bereiste einen Großteil Europas, war auch in Afrika und nahm als Soldat am Krieg gegen die Türken teil. 1672 kehrte er heim, heiratete und kaufte das Schloss Wagensberg bei Litija. Er wollte als Verleger tätig sein und gründete eine eigene Graphikwerkstatt, blieb beim Buchdruck jedoch von Fremdleistungen abhängig. Sein verlegerisches Œuvre umfasst neun Buchtitel, vor allem mit Kupferstichen ausgestattete Landesbeschreibungen.
Daneben widmete sich V. auch der Naturwissenschaft und Technik und in seiner Jugend der Alchemie. Aufgrund seiner Forschungen zum Karst und über den Zirknitzer-See wählte ihn 1687 die Royal Society in London zu ihrem ordentlichen Mitglied. Er erfand ein Feingussverfahren für Metalle, plante einen Tunnel unter den Karawanken an der Stelle des späteren Loibltunnels und setzte sich für den Bau ein.
Seit Anfang der 1680er Jahre trat die Arbeit als Verleger ins Zentrum seiner Aktivitäten. 1689 erschien schließlich sein Lebenswerk „Die Ehre des Hertzogthums Crain“ in vier Bänden. Es stellt auf über 3.500 Seiten und 528 Kupferstichen das Land in seiner ganzen Vielfalt an Natur und Kultur dar. Die Arbeit an diesem Großprojekt erschöpfte V. körperlich und geistig und führte ihn in den finanziellen Ruin. Er musste seinen gesamten Besitz, einschließlich der Burg Wagensberg, verkaufen und in ein Haus in Krško übersiedeln. Eine geplante enzyklopädische Darstellung der zeitgenössischen Technik unter dem Titel „Lumen naturae“ und „Flos phisyco-mathematicus“ konnte nicht mehr erscheinen.
Mit Matthäus Merian d. Ä. und Georg Matthäus Vischer zählt V. zu den bedeutendsten Landes- und Stadttopographen des 17. und 18. Jahrhunderts.