WIGNER, Jenö
* 17. 11. 1902, Budapest, Ungarn
† 4. 1. 1995, Princeton, USA
Physiker
Als Sohn einer Industriellenfamilie konnte W. das anerkannte Lutheranische Gymnasium besuchen und danach an der Fakultät für Chemie der Technischen Universität Budapest studieren. Nach einem Jahr wechselte W. an die Technische Hochschule Berlin-Charlottenburg. Als Chemieingenieur begann er seine berufliche Laufbahn in der Lederfabrik seines Vaters in Budapest, ging jedoch bereits im folgenden Jahr wieder nach Berlin zurück und von dort als Privatdozent an die Universität Göttingen. Seine Arbeiten auf dem Gebiet der Quantenmechanik brachten ihm eine Vortrags-Einladung der Princeton-University in die USA. 1931 erhielt er in Princeton eine halbe Stelle, behielt aber noch sein Lehramt in Göttingen. 1935 übersiedelte W. aber endgültig in die USA. 1939 erhielt er durch Niels Bohr und Leo →Szilárd die Nachricht von der erfolgreichen Uranspaltung von Otto Hahn und Fritz Strassman in Berlin. Die Gefahr von Atombomben erkennend, informierten →Szilárd und W. über Vermittlung Albert Einsteins den Präsidenten der USA Franklin D. Roosewelt. In der Folge initiierte die USA das „Manhattan”-Projekt. Beim Bau des ersten Atomreaktors bis Ende 1942 war W. als Assistent von Fermi und →Szilárd tätig.
Nach dem Zweiten Weltkrieg ging er wieder an die Princeton-University, hielt aber auch Vorträge in der ganzen Welt. 1963 erhielt W. für seine Arbeiten auf dem Gebiet der Theorie der Atomkerne und der elementaren Teilchen sowie für die Entdeckung der fundamentalen Theorie der Symmetrie-Prinzipien den Nobelpreis für Physik verliehen. Er war auch Träger des Preises „Atom für den Frieden“, des „Fermi-Award”, erhielt Ehrendoktorate von 24 Universitäten und publizierte rund 350 wissenschaftliche Arbeiten.
