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HEYROVSKÝ, Jaroslav

* 20. 12. 1890, Prag, Tschechische Republik
† 27. 3. 1967, Prag, Tschechische Republik

Chemiker

H. wählte nach dem Abitur das Studium der Mathematik, Physik und Chemie. Sein spezielles Interesse galt den Grenzgebieten zwischen Chemie und Physik, der physikalischen Chemie, die jedoch in Österreich-Ungarn nicht gelehrt wurde. Deshalb ging er nach London an das University College, wo der bekannte Professor der Physikalischen Chemie und Entdecker der seltenen Gase Neon, Argon, Krypton und Xenon, der Nobelpreisträger William Ramsay, lehrte. H. studierte außer Chemie auch Mathematik und Physik und erwarb 1913 das Bakkalaureat in Naturwissenschaften. Das Thema seiner Dissertation erhielt er von Ramsays Stellvertreter Donnan: „Das Studium der Aluminiumelektrolyse“. H. benutzte anstelle von Metallaluminium dessen Amalgam, das er aus Kapillaren abtropfte, um bestimmten Eigenschaften des Metalls auszuweichen. Diese Studien blieben unvollendet, da er 1914 nach Prag/Praha reiste, um dort die Ferien zu verbringen. Mit Ausbruch des Ersten Weltkriegs im Juli konnte er nicht nach London zurückkehren und fand eine Anstellung bei der Firma J. S. Štěrba-Böhm, musste aber nach einem Jahr zum Militär. Zunächst diente er in der Apotheke des 28. Infanterieregiments in Tábor, später in Tirol, wo er wieder experimentell zu arbeiten begann. Obzwar geschwächt und krank, konnte H. bereits im Juni 1918 in Prag/Praha die Rigorosen ablegen. Unter den Prüfern befand sich auch der Professor für experimentelle Physik B. Kučera, der sich mit dem Messen der Oberflächenspannung befasste und ihn auf einige Anomalien an den elektrokapillaren Kurven der Quecksilbertropfelektrode hinwies. 1920 folgte die Habilitation, 1921 das Doktorat der Wissenschaften an der Londoner Universität und 1922 die Ernennung zum ersten Professor der Physikalischen Chemie an der Prager Karlsuniversität.
Das Studium elektrokapillarer Kurven nach der Kučera-Methode führte ihn zur Überlegung, die Messungen der Oberflächenspannung gegen die Messung der Strömungsintensität umzutauschen, weshalb er begann, anstelle elektrokapillarer Kurven die Kurven der Abhängigkeit des Stroms vom Potential der polarisierten Quecksilbertropfenelektrode zu untersuchen. Er stellte fest, dass das Potential der Tropfenelektrode mit jener Spannung in Verbindung steht, die für die Ausscheidung von Metall erforderlich ist, deren Ionen in der Lösung vorhanden sind, in die die Elektrode abtropft. Seine Entdeckung publizierte er 1922 in der Zeitschrift „Chemické listy“ (Chemische Blätter) und im Jahr darauf im englischen „Philosophical Magazine“. Mit dem Ersatz der handschriftlichen Eintragungen der Werte durch ein automatisches fotografisches Verzeichnis entstand der Polarograph, bei dessen Konstruktion er mit seinem Schüler, dem Japaner Shikata, zusammenarbeitete. Wertvolle theoretische Beiträge zur Weiterentwicklung der Polarographie, damals die empfindlichste Messmethode überhaupt, lieferte Kolthoff, mit dem H. anlässlich einer Vorlesungstournee durch die USA zusammentraf.
Zusammen mit Emil →Votoček gründete H. 1928 die französisch und englisch erscheinende Zeitschrift „Collection of Czechoslovak Chemical Communications“. Eine Bilanz der ersten beiden Jahrzehnte Forschungsarbeit stellte H. in seinem Buch „Polarographie“ (1941) zusammen. Die weiteren Arbeiten führten zur Polarographie mit Wechselstrom, zur Messung der Faraday’schen Impedance, zur Chronopotentiometrie, Coulometrie, Square-wave-Polarographie, oszillographischen Polarographie sowie zum Einsatz von Düsenelektroden.
H. stand von 1950 an dem neu gegründeten Polarographischen Institut als Direktor vor. Das Institut befasste sich neben der Theorie auch mit dem praktischen Einsatz der Polarographie, insbesonders in der Medizin. 1959 erhielt H. für die Entdeckung der Polarographie den Nobelpreis für Chemie.

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