GROSZKOWSKI, Janusz Leon
* 21. 3. 1898, Warschau, Polen
† 3. 8. 1984, Warschau, Polen
Elektrotechniker, Erfinder
Nach dem Abitur an der kaufmännischen Handelsschule in Warschau/Warszawa studierte G. 1915 an der Fakultät für Maschinenbau und Elektrotechnik an der Warschauer Technischen Hochschule. Bereits 1917 arbeitete er als Assistent im Labor für Wechselstromtechnik. 1919 studierte er als Offizier der Polnischen Armee an der Pariser Offiziershochschule für Nachrichtentechnik, einer der damals führenden Schulen auf diesem Gebiet. 1921 kehrte er in die Heimat zurück und erhielt im folgenden Jahr das Ingenieurdiplom der Technischen Hochschule in Warschau/Warszawa.
1928 promovierte G. mit der Arbeit „Die Kompensationsmethode der Kontrolle der Wellenstabilität“ und habilitierte sich anschließend mit einer Abhandlung über die Senkung der Wellenhäufigkeit. 1936 wurde er zum ordentlichen Professor der Elektrischen Fakultät der Technischen Hochschule ernannt. Im Jahr zuvor hatte er die bahnbrechende Abhandlung „Kathodenlampen und ihre Anwendung in der Funktelegrafie“, herausgebracht, die in mehrere Sprachen übersetzt wurde.
Im Jahre 1937 verwendete er zum ersten Mal in der Welt zusammen mit Stanisław Ryżko die Oxidkathode im Magnetron. 1939 konstruierte er das erste Metallmagnetron der Welt mit Innenkreisen, Oxidkathode und Ölkühlung.
Seine die Magnetrone betreffenden Arbeiten trugen wesentlich zur Konstruktion eines Apparates bei, der 1940 in Großbritannien bei der Abwehr gegen die Fliegerangriffe der deutschen Luftwaffe verwendet wurde.
In den 1960er-Jahren experimentierte G. im Bereich der Messung des Restdruckes im Hochvakuum, Arbeiten, die ihn im Bereich der Elektronik Weltruhm einbrachten. G. gilt als Entdecker der Abhängigkeit der Induktivität elektrischer Spulen vom Wechsel der Stromverteilung im Spulenquerschnitt. Seine Ergebnisse veröffentlichte er in mehreren Publikationen, wie z. B. „Grundlagen der elektrischen Stabilität der Frequenz“, die in mehrere Sprachen übersetzt wurde.
Während des Zweiten Weltkriegs hat G. wesentlich zur Dechiffrierung der Steuerung der V2-Raketen und des Radarsystem in Deutschland beigetragen. Nach dem Krieg begründete er die Forschungen über Halbleiterelektronik und Transistoren.
G. ist Autor von über 360 Publikationen, wovon 80 davon in andere Sprachen übersetzt wurden.