ZVONÍČEK, Jan
* 21. 11. 1865, Týnište nad Orlicí , Tschechische Republik
† 26. 1. 1926, Prag, Tschechische Republik
Maschinenbauingenieur
Nach dem Abschluss der Realschule in Hradec Králové studierte Z. Maschinenbau an der Tschechischen Technischen Hochschule in Prag. Nach dem Hochschulstudium arbeitete er in der „Ersten Böhmisch-Mährischen Maschinenfabrik“ in Prag, bis er 1902 als Hauptingenieur der Maschinenfabrik als außerordentlicher Professor auf den neu eingerichteten Lehrstuhl für Maschinenbau II an der Tschechischen Technischen Hochschule in Brünn/Brno berufen wurde. Z. war 1906/07 Dekan der Fakultät für Maschinenbau und Elektrotechnik, 1909/10 Rektor der Hochschule, Mitglied der Tschechischen Akademie der Wissenschaften und Künste, Mitglied der Masaryk-Arbeitsakademie und der Tschechoslowakischen Gesellschaft für Normalisierung. Von 1912 an lehrte er als Professor an der Tschechischen Technischen Hochschule in Prag. Wie in Brünn/Brno richtete er auch hier ein Maschinenbaulabor ein.
Als Konstrukteur der Maschinenfabrik hatte Z. einen neuen Dampfmaschinentyp, die Ventildampfmaschine mit überhitztem Dampf entwickelt. Die Dampfsteuerung ließ er sich 1897 patentieren, wonach sie in der Maschinenfabrik bei allen Dampfmaschinen verwendet wurde. Das Patent übernahmen auch zahlreiche ausländische Unternehmen. In seiner Brünner Zeit konstruierte Z. eine Dampfturbine; als radial, gemischten Typ die einzige originäre Entwicklung dieser Art in Böhmen. Die größte Z.-Dampfturbine mit 3.000 kW lieferte die Böhmisch-Mährische Maschinenfabrik an das Elektrizitätswerk in Holešovice.