LELEWEL, Jan Paweł
* 26. 6. 1796, Warschau, Polen
† 9. 4. 1847, Bern, Schweiz
Bauingenieur
L. absolvierte 1810 die Technische Hochschule für Artillerie und Ingenieurkunst in Warschau/Warszawa. Seit 1815 war er Offizier des Ingenieurkorps und baute die Festung Zamość um. L. war mit den Illustrationen zum Werk seines Bruders Janm, eines bekannten Historikers („Geschichte des Altertums“, 1818), ein Pionier der lithographischen Technik in Polen. Von 1824 bis 1830 arbeitete er mit Prądzyński am Bau des Augustower Kanals, der die Weichsel mit dem Neman verband, zusammen. L. entwarf auch zwei Schleusenanlagen: Swoboda und Niemnowo.
Nach der Niederlage des Aufstands im Jahr 1830 wanderte er in die Schweiz aus, wo er Vermessungs- und Meliorationsarbeiten durchführte. 1837 wurde er zum Hauptingenieur des Kantons Bern ernannt. Er entwarf und baute mehrere Landstraßen, Brücken und Kanäle, u. a. den Kanal zwischen den Seen Turn und Brienz bei Interlaken und baute die Strecken von Bern nach Luzern und von Bern nach Basel um. An der Aare bei Bern entstand eine Schleuse eine große Mauerbrücke, die sogenannte Tiefenaubrücke, errichtet nach seinem Tod. In Bern leitete er ein Technisches Büro, das junge Techniker ausbildete. L. beschäftigte sich mit architektonischem Entwurfszeichnen und der Anfertigung von Städtebauplänen. Von ihm stammen die Ausbaupläne der Stadt Bern, die Pläne des Gebäudes der Kantonalverwaltung, der Post und anderer bedeutender Gebäude.