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MARCI, Jan Marek

* 13. 6. 1595, Landskron, Tschechische Republik
† 10. 4. 1667, Prag, Tschechische Republik

Naturwissenschafter, Physiker

M. besuchte eine tschechische Schule in Leitomischl/Litomyšl und absolvierte die Lateinstudien am Jesuitengymnasium in Gröditz-Neudorf/Jindřichův Hradec sowie die Universität in Olmütz/Olomouc. Als Magister der Philosophie studierte er 1622 bis 1625 Medizin an der Prager Universität. Mit der Prager Universität blieb er dann sein gesamtes weiteres Leben verbunden. 1626 wurde er zum außerordentlichen und 1630 zum ordentlichen Professor der Medizin ernannt, 1638 bis 1664 wirkte er als Dekan der Medizinischen Fakultät und 1662/63 als deren Rektor. M. bekleidete auch die Funktionen eines Landeshygienikers, kaiserlichen Rats sowie des Leibarztes Ferdinands III. und Leopolds I.
Die ersten Arbeiten M.s waren Fragen der Neurophysiologie (Epileptologie) und Embryologie gewidmet. Er kam darin manchen späteren Arbeiten William Harveys über die Vermehrung von Säugetieren nahe. Mit seinen breitgestreuten Interessen für Physik, Chemie, Alchemie, Astronomie und Hermetismus gilt M. als polyglotter Barockgelehrter. Als Arzt propagierte er Naturmethoden und -behandlungen, Abhärtung des Organismus und gesunde Ernährung.
Neben seinen Verdiensten an der Entwicklung der medizinischen Wissenschaften ist M. als erster böhmischer Physiker bekannt, der auf Galileo Galilei aufbaute. In der Arbeit „De proportione motus“ von 1639 befasste er sich mit den Grunderkenntnissen der Mechanik, vor allem mit dem freien Fall, der Pendelbewegung und der Beschaffenheit elastischer Körper. M. unterschied erstmals klar das Verhalten von elastischen, unelastischen und zerbrechlichen Körpern und leistete damit auch Beiträge zur Lehre über Materialeigenschaften. In der umfangreichen Monographie „Thaumantias. Liber de arcu coelesti“ behandelte M. 1648 Probleme der Optik, u.a. den Reflex und die Brechung des Lichts, das Entstehen des Regenbogens und publizierte die erste Beobachtung der Lichtdispersion bei Biegeerscheinungen mit dem Durchgang durch kleine Öffnungen und um kleine Hindernisse herum. Er fasste hier Ergebnisse eigener Experimente zusammen, mit denen er demonstrierte, dass den einzelnen Farbstrahlen des Lichts verschiedene Bruchwinkel zugehören und dass diese Farbstrahlen bei einem weiteren Prismendurchgang nicht mehr zerlegt werden.
Erst die neuere Zeit würdigte M.s wissenschaftliche Arbeiten zur Physiologie, zur Theorie der Zusammenstöße von Körpern, zur Optik und zur Spektroskopie. Trotz seiner relativen Isolation, sowohl innerhalb der böhmischen Gesellschaft als auch im europäischen Kontext zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges, rezipierte M. die wissenschaftlichen Arbeiten seiner Zeit am Beginn der Epoche der exakten Naturwissenschaften.

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