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FRIČ, Jan

* 13. 2. 1863, Paris, Frankreich
† 21. 1. 1897, Prag, Tschechische Republik

Astronomen, Mechaniker

Die Brüder F. sind die Söhne des Politikers, Dichters und Zeitungsschriftstellers Josef Václav F. (1829-1891). Sie wurden in der Zeit seines Pariser Exils geboren; erst 1867 durften sie mit der Mutter nach Prag/Praha zurückkehren, dem Vater wurde die Rückkehr erst 1879 genehmigt.
In diesem Jahr legten beide Brüder das Abitur ab, Josef am akademischen Gymnasium und Jan an der staatlichen Realschule in Prag/Praha. Bereits in der Mittelschule führten sie Versuche durch und konstruierten das erste Gerät – mit einer Quecksilberpumpe. Josef begann an der Prager Universität Naturwissenschaften zu studieren, Jan am Prager Technikum Chemie. Er erhielt später eine Mechaniker-Ausbildung bei František →Božek. Jan begann in der Werkstatt von Božek an Unterrichts-Lehrmitteln zu arbeiten und leitete die Ausbildung in Mechanik für František →Božek. Auf Empfehlung von Vojtěch Šafařík absolvierte Jan eine praktische Weiterbildung bei der Firma Bamberg in Berlin. Josef unterbrach das Studium aus gesundheitlichen Gründen. Während der Studien lernten beide Brüder die Spektralanalyse kennen, die sie zum Astronomiestudium führte.
1882/83 richteten sie sich in der Wohnung eine „Werkstatt für Präzisionsmechanik“ ein, gaben die akademischen Studien auf und widmeten sich der Herstellung von geodätischen und astronomischen Instrumenten. U.a. bauten sie ein Schul-Polarisationsgerät und eine Eigenkonstruktion des Newtonschen Spiegelfernglases. Sie nahmen an der Ausstellung des Vereins der Architekten und Ingenieure in Pibrans/Příbram teil, wo sie für ihre Präsentation geodätischer Geräte eine Silbermedaille erhielten. Für die Herstellung von Messgeräten bauten sie auch die entsprechenden Produktionsmaschinen: eine große Teilmaschine und eine Schleifmaschine für große Spiegel. In die ersten Jahre der Arbeit der Werkstätte gehört die Konstruktion des Bergbautheoliten „Duplex“ mit horizontalem Glasring und zwei Ferngläsern. Der Einsatz eines Glasrings zum Winkelmessen gehörte später bei allen Geräten zum Standard.
Nach den ersten fünf Jahren erfolgreicher Tätigkeit verlegte die Firma ihren Sitz in die Krameriová-Straße (heute: Americká). Zu einem Meilenstein der Firmengeschichte wurde die Beteiligung an der Jubiläums-Landesausstellung 1891. Im Pavillon der Zuckerherstellung präsentierten sie erfolgreich Polarimeter, Thermometer und verschiedene Kontrollgeräte.
Am neuen Firmensitz richtete Jan ein Observatorium ein, das mit einem Astrographen eigener Produktion ausgestattet war. Die Brüder befassten sich mit dem Fotografieren astronomischer Objekte (Mond, Kometen) und arbeiteten mit Šafařík zusammen. Ihre erfolgreichen Aufnahmen erschienen in Publikationen der Tschechischen Akademie der Wissenschaften.
Mitten in der erfolgreichen Entwicklung starb der jüngere Bruder Jan an einer Blinddarmentzündung im Alter von 34 Jahren. Jan war der Konstrukteur der meisten Instrumente gewesen. Ein Jahr nach dem Tod des Bruders kaufte Josef 1879 ein 4,6 ha großes Grundstück auf der Erhebung Manda bei Ondřejov. Hier gründete er die Sternwarte Žalov und nahm die Zusammenarbeit mit F. Nušl auf. Im Laufe von dreißig Jahren errichtete er eine für seine Zeit hervorragende Sternwarte mit zwei Kuppeln, einem Zentralgebäude, vier Beobachtungshäuschen mit Schiebedach, Arbeitsräumen, Räumen für den Empfang von Radiosignalen und einer Werkstatt. F. konstruierte mit F. Nušl Zenitalgeräte: Zirkumzenital, Diazenital und Radiozenital. Mit Hilfe dieser Geräte konnten die geographischen Koordinatenpunkte bestimmt werden. Mit dem Zirkumzenital wurden die Koordinaten der Triangulationspunkte des ersten Ranges auf dem Territorium der Tschechoslowakei gemessen. Aus Anlass des zehnten Jahrestages der Gründung der Tschechoslowakei im Jahr 1928 schenkte er die Sternwarte in Ondřejov der Karlsuniversität.
Zu den geodätischen Geräten eigener Konstruktion gehört auch die Kollektion zum Abstecken unterirdischer Stollen, das Gerät für die Kontrolle von Deformationen von Staudämmen in Tälern und das Nivelliergerät für präzises Nivellement.
1927 wurde F. Präsident des Nationalwirtschaftlichen Instituts an der Tschechischen Akademie der Wissenschaften und Künste. 1927 und 1931 erhielt er die Ehrendoktorate der Tschechischen Technischen Hochschule und der Karlsuniversität.

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