VARGA, József
* 8. 2. 1891, Budapest, Ungarn
† 28. 12. 1956, Budapest, Ungarn
Chemiker
V. begann seine berufliche Laufbahn nach dem Studium an der Technischen Universität Budapest als Chemieingenieur mit Untersuchungen zur Verwendung des Bauxits in der Zementfabrikation. Vor dem Ersten Weltkrieg arbeitete er in Siebenbürgen an Versuchen zur Steigerung der Ausbeutung der bekannten Erdgasfelder mit.
1922 wurde er Professor für Chemische Technologie an der Technischen Hochschule Budapest, wo er bis zu seiner Emeritierung 1955 blieb, unterbrochen nur durch die zeitweise Übernahme politischer Ämter: 1939 Staatsekretär und noch im selben Jahr Minister für Industrie bis zum deutschen Einmarsch in Ungarn.
Seit 1951 leitete V. als Direktor auch das neu gegründete Hochdruckforschungsinstitut und lehrte von 1952 an zusätzlich Chemische Technologie an der neuen Universität in Veszprém. Während seiner gesamten akademischen Laufbahn beschäftigte sich V. vorrangig mit dem Erdöl. Der von ihm vor 1938 entdeckte und nach ihm benannte „V.-Effekt“ erwies sich als wichtig für die Benzinherstellung aus Kohle. Seine Hydro-Crack-Methode war eine wesentliche Grundlage zur Herstellung von Motorbenzin aus asphalthaltigen Erdölen.