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MOŚCICKI, Ignacy

* 1. 12. 1867, Mierzanów, Polen
† 2. 10. 1946, Versoix , Schweiz

Chemiker

Nach dem Abschluss einer privaten Realschule in Warschau/Warszawa begann M. das Studium an der Chemischen Fakultät der Technischen Hochschule in Riga, wo er 1891 bei D. Bischoff sein Diplom erlangte. Während des Studiums begann er sich politisch in der Gruppe „II Proletariat” in Riga zu betätigen. 1892 zwang ihn die politische Situation zur Auswanderung nach London. Dort begann er ein Studium am Technical College in Finsbury.
1897 holte ihn Józef Wierusz-Kowalski, Professor für Physik an der Universität Freiburg im Breisgau, als Assistenten zu sich. Hier entwickelte M. 1901 eine Methode zur Gewinnung der Salpetersäure aus der Atmosphäre. Diese Entdeckung hatte damals eine große wirtschaftliche, da sich der Vorrat an Chilesalpeter zu Ende neigte. M. konstruierte Glaskondensatore, die für Spannung einiger zehntausend Volt geeignet waren und einen Ofen zur Luftverbrennung im Lichtbogen.
M. entwarf auch Anlagen zur Produktion der Kondensatoren und ihrer Batterien. 1905 modernisierte er sein Verfahren, indem er die Methode der Luftverbrennung in einem rotierenden Lichtbogen nutzte.
Im folgenden Jahr arbeitete er an einer neuen Methode der Absorption von stark verdünnten Gasen und an einem Absorptionskolonnensystem der ununterbrochenen Gasströmung. Zum Bereich seiner Untersuchungen gehörte auch die Blausäuresynthese aus dem Stickstoff und aus Kohlenwasserstoffen.
Ein wesentlicher Beitrag von M. war die Entdeckung einer neuen Methode der Salpetersäureverdickung. Direkt nach der Patentierung dieses Verfahrens wurde in Chippis im Kanton Wallis eine Fabrik errichtet, wo man diese Methode industriell verwendete. Schon 1910 wurde hier die erste Zisterne der elektrochemisch konzentrierten Salpetersäule der Welt produziert. Das Werk wurde in den nächsten Jahren wurden diese Werke wesentlich ausgebaut und konnte nicht nur die Schweiz, sondern auch Nachbarländer mit konzentrierter Salpetersäure beliefern.
1912 wurde M. Lehrbeauftragter im Lehrstuhl der physikalischen Chemie und technischen Elektrochemie der Lemberger Technischen Hochschule und zum ordentlichen Professor. In den Jahren 1915 bis 1917 bekleidete er dort das Amt des Dekans der chemischen Fakultät.
Während des Ersten Weltkrieges errichtete er die Stickstoffwerke „Azot” bei Jaworzno in Betrieb und erweiterte sie. 1916 gründete er in Lemberg/Lwow/Lwiw/Lwów das Institut für wissenschaftliche und technische Forschungen „Metan” (Instytut Badań Naukowych i Technicznych). Bis zum Jahre1922 arbeitete er an mehreren Untersuchungsmethoden
und Verbesserungen der Apparatur zur Erdölraffination. Viele dieser Entwicklungen fand Anwendung in den Erdölgesellschaften im Karpatenvorland, wie z. B bei „Karpaty” und „Nafta”. Außerdem erhielt er auch Patente auf neue Methoden der Schmierölauffrischung.
Damals entwarf M. auch eine neue Methode der Kondensation des fraktionierten Erdöls, die von der Raffinerie in Jedlicze eingeführt, dann wegen finanzieller Probleme aufgegeben werden musste, aber später in der Raffinerieindustrie der Vereinigten Staaten weit verbreitet war.
1918 bearbeitete M. eine Absorptionsmethode der Gewinnung des Rohrkopfbenzins aus dem Erdgas, was entscheidend zur Entwicklung der Gasindustrie beitrug. Danach erhielt er Patente auf eine Methode der Chlorierung des Methans zur Minderung seiner Explosivität, auf eine Methode der pyrogenen Zersetzung der Kohlenwasserstoffe und auf eine Methode zur Gewinnung von Erdöl aus Ölsanden, aus Samen und aus Harz. Seit 1922 war M. Direktor der Kalkstickstoff- und Karbid-Werke in Königshütte/Chorzów. Er baute diese Werke in kurzer Zeit aus, vergrößerte die Produktionspalette und konnte so Polen vom Import der Stickstoffrohstoffe unabhängig machen.
1925 wurde er zum Rektor der Lemberger Technischen Hochschule gewählt. Nach einigen Monaten verzichtete er auf diese Funktion und übernahm den Lehrstuhl für technische Elektrochemie der Warschauer Technischen Hochschule. 1926 wählte ihn auf Vorschlag von Józef Piłsudski die Volksversammlung zum Präsidenten der Republik Polen. Diese Funktion bekleidete er bis 1939. 1930, bereits als Präsident, begann er den Bau eines großen Industriekomplexes bei Tarnau/Tarnów, wo Salpetersäure aus Ammoniak produziert wurde. Dieses Kombinat wurde ihm zu Ehren „Mościce” genannt.
M. veröffentlichte über 60 wissenschaftliche Abhandlungen in Polnisch, Französisch und Deutsch und hielt rund 40 polnische und ausländische Patente. Er war Ehrenmitglied der Polnischen Akademie der Wissenschaften, der Warschauer Wissenschaftlichen Gesellschaft und der Polnischen Chemischen Gesellschaft.

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