KLEMENČIČ, Ignac
* 6. 2. 1853, Kamni Potok , Slowenien
† 5. 9. 1901, Trebnje, Slowenien
Physiker
K. besuchte das Gymnasium in Rudolfswert/Novo Mesto und studierte anschließend Physik an der Universität Graz. 1876 erhielt er sein Diplom, 1879 schrieb er seine Dissertation. Ludwig →Boltzmann erkannte die Begabung des Studenten und beschäftigte ihn als seinen Assistenten. 1881 erhielt er die Lehrbefugnis als Dozent und wurde 1888 außerordentlicher Professor für Experimentelle Physik an der Universität Graz.
Sein Interesse galt anfänglich der Molekularmechanik, dann der Elektrizität und dem Magnetismus. Vor allem befasste er sich mit der Elektrodynamik, die zuvor Michael Faraday und James Clerk Maxwell begründet hatten. In den 1880er Jahren studierte er intensiv elektrische Kondensatoren und Widerstände. 1884 maß er mit großer Genauigkeit die Geschwindigkeit der elektromagnetischen Wellen und bestätigte so Maxwells Theorie. Seine experimentellen Arbeiten im Bereich der elektromagnetischen Wellen führten ihn zu Entdeckungen, für die er 1892 den Baumgartner-Preis erhielt, den er mit Ernst Lechner teilte. Die ausgeschriebene Stelle eines ordentlichen Professors der Physik an der Universität Graz erhielt aber, obwohl er dabei von →Boltzmann unterstützt wurde, nicht K. sondern Lechner. 1895 erreichte ihn allerdings der Ruf auf eine ordentliche Professur in Innsbruck. K. starb nach einem Schlaganfall unerwartet am 5. September 1901, vor dem bereits geplanten Wechsel an die Universität Wien und der Aufnahme in die Österreichische Akademie der Wissenschaften.