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POTOČNIK, Hermann (NOORDUNG)

* 22. 12. 1892, Pula, Kroatien
† 27. 8. 1929, Wien , Österreich

Pionier (Raketentechnik)

P.s Vater Jožef (1841-1894), ein hochrangiger Marineoffizier, stammte aus der Umgebung von Slovenj Gradec (Slowenien), seine Mutter Minka, geb. Kokošinek, aus der Umgebung von Marburg/Maribor. Nach dem Tod des Vaters zog die Familie nach Marburg/Maribor. Das Gymnasium besuchte P. in Hranice in Mähren und 1910 bis 1913 die Militärakademie in Wiener Neustadt. Ausgemustert als Leutnant und Spezialist für Brücken- und Eisenbahnbau wurde er 1915 zum Oberleutnant befördert. Den Ersten Weltkrieg erlebte er zuerst in Serbien, dann in Galizien und später wieder in Serbien und Bosnien, worauf er schließlich an die Isonzo-Front kam und den Vorstoß bis zur Piava miterlebte.
Wegen Schwindsucht schickte ihn das Militär im Rang eines Kapitäns 1919 in den Ruhestand. Schon im Jahr zuvor inskribierte er an der Technischen Hochschule Wien Maschinenbau. Als Student engagierte er sich im Flugverein der Universität. Sein eigentliches Interesse galt der noch jungen Raketentechnik, mit der er sich nach seinem Studienabschluss 1925 beschäftigte. Aufgrund seines Leidens konnte er keinen Beruf ergreifen und lebte in großer Armut bei seinem Bruder Adolf in Wien. Seine Ideen zur Eroberung des Weltalls waren ihrer Zeit technisch weit voraus, nur im Umfeld Hermann Oberths stieß er auf Akzeptanz. Das veranlasste ihn zur Annahme des Pseudonyms „Noordung“.
Unter diesem Namen publizierte er knapp vor seinem Tod auch sein einziges Buch.
Der erste Teil ist dem Raketenantrieb gewidmet, den P. als einzig geeignete Antriebsart zur Eroberung des Weltraums hielt. Im Weiteren handelt das Buch im Detail über verschiedene Raketenkonstruktionen und behandelt die Flugphasen vom Abschuss über den Flug im Weltraum bis zur Rückkehr auf die Erde. P. beschrieb bereits Raumfahrzeuge für mehrmalige Verwendung und raketenähnliche Fahrzeuge für interkontinentale Flüge auf der Erde. Als erster berechnete er die Parameter für geostationäre Satelliten mit einer Winkelgeschwindigkeit, die jener der Erde entspricht, sodass sich diese Satelliten in ca. 36.000 km über demselben Punkt des Äquators befinden. Solche geostationäre Satelliten umkreisen seit 1963 die Erde und sind aus der globalen Kommunikation nicht mehr wegzudenken. Utopisch war damals auch P.s Idee einer bemannten Weltraumstation in Form eines Rades mit einem Durchmesser von 30 Meter, die sich alle acht Sekunden um die eigene Mittelachse drehen und mit Hilfe der Zentrifugalkraft im Rad selbst eine künstliche, irdischen Verhältnissen entsprechende Gravitation erzeugen sollte. Zusätzlich sollte eine solche Raumstation noch aus einem Observatorium und einer Energiezentrale für die Umwandlung der Sonnenenergie in Elektrizität bestehen. Sie sollte zudem als Zwischenstation bei Weltraumflügen dienen.
P. schrieb nicht nur über Flüge zum Mond und die nahen Planeten, sondern auch über Flüge zu entfernteren Planeten und schließlich auch zu den Sternen, wohin der Mensch mit großen Raumfahrzeugen gelangen könnte, in denen mehrere Generationen leben und sich bis zur Erreichung der weit entlegenen Ziele ablösen sollten. Als Antrieb schwebte ihm ein Atom- oder Photonenantrieb vor.
Als Humanist setzte sich P. auch mit den möglichen Gefahren der Eroberung des Weltraums auseinander. Für ihn überwogen jedoch die möglichen Vorteile einer Erdbeobachtung vom Weltraum aus und die in ferner Zukunft vielleicht mögliche Ansiedlung auf anderen Himmelskörpern.
P.s Buch hat lediglich 120 Seiten Text und 100 Illustrationen. 1938 erschien eine zweite Auflage, 1993 in Wien eine weitere Neuauflage. Es gibt auch eine russische, eine slowenische (1986) und eine englische (1995) Übersetzung der NASA. Nach Wernher von Braun war P.s Buch das Lehrbuch für mehrere Generationen von Raketentechnikern.

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