JENDRASSIK, György
* 13. 5. 1888, Budapest, Ungarn
† 9. 2. 1954, London, England
Maschinenbauingenieur
J. studierte an der Fakultät für Maschinenbau der Technischen Universität Budapest und an der Technischen Hochschule Berlin-Charlottenburg. Die Sponsion zum Diplomingenieur erfolgte 1922 in Budapest.
Seine berufliche Laufbahn begann er in der Versuchsabteilung der →Ganz-Werke in Budapest. Hier hatte er einen Diesel-Motor mit niedriger Leistung zu konstruieren, der gegenüber den Benzinmotoren bestehen konnte. 1927 wurde ein solcher Dieselmotor unter seinem Namen patentiert. Auch der von ihm 1928 entwickelte Vierwalzen-Motor für Triebwagen wurde ein Erfolg und bald in die ganze Welt exportiert. Die verschiedenen →Ganz-J.-Motorpatente wurden von mehreren Firmen im Ausland erworben und die Motoren auch produziert.
In weiterer Folge befasste sich J. mit dem Bau von Gasturbinen. Obwohl er bereits 1929 ein erstes Patent auf diesem Gebiet eingereicht hatte, entstand die erste funktionierende Gasturbine mit 73 kW Leistung und 21,2 Prozent effektivem Wirkungsgrad nach langen Versuchen erst 1938. Seine Erfolg versprechenden Versuche, Großgasturbinen für Flugzeuge herzustellen, mussten während des Zweiten Weltkriegs eingestellt werden. 1942 avancierte J. zum Generaldirektor der →Ganz-Werke und die Ungarische Akademie der Wissenschaften wählte ihn zu ihrem korrespondierenden Mitglied. Nach dem Krieg leitete er vorerst die Fabrik weiter, verließ jedoch angesichts der herannahenden kommunistischen Machtübernahme 1947 das Land und ging nach England. Hier führte er in der von ihm gegründeten „J. Developments Ltd.“ seine Forschungen weiter.