RICHTER, Gustáv
* 11. 7. 1825, Schemnitz, Slowakische Republik
† 4. 2. 1902, Schemnitz, Slowakische Republik
Bergbauingenieur
Nach Abschluss des Gymnasiums 1845 und eines philosophischen Kurses absolvierte R. die Berg- und Forstakademie in Schemnitz/Banská Štiavnica/Selmecbánya. 1850 arbeitete er zunächst als Praktikant im Hauptmünzamt in Wien, kehrte aber bereits im folgenden Jahr wieder nach Schemnitz/Banská Štiavnica/Selmecbánya zurück. Die folgenden zwei Jahrzehnte arbeitete R. in verschiedensten Positionen an mehreren Orten der Slowakei. 1872 war er wieder in Schemnitz/Banská Štiavnica/Selmecbánya zurück und wurde zum Bergbeamten I. Klasse ernannt. Mit 65 wurde er 1890 noch leitender Lehrer an der bergmännischen Fachschule in Schemnitz/Banská Štiavnica/Selmecbánya und erhielt den Titel Bergrat verliehen.
Bedeutende Innovationen im slowakischen Bergbau erfolgten während seiner Tätigkeit in den Bergbauen Žigmund und František nach 1872. Hier forcierte er die Einführung des maschinellen Bohrens, beteiligte sich selbst an der Konstruktion von Bohrmaschinen und -ständern, die beim Vortrieb des Erbstollens eingesetzt wurden und den prognostizierten Vortrieb um zehn Jahre verkürzten. In diesem Zusammenhang erfolgten durch R. auch die ersten elektrisch ausgelösten Sprengungen in diesem Revier. Er befasste sich aber auch mit der Planung und Konstruktion kompletter Bergbau- und Aufbereitungsanlagen. Mit Eugen →Broszmann zählt R. zu den bedeutendsten Vertretern des slowakischen und ungarischen Montanwesens in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.