Subscribe to e-news

Social networks

Shortcuts

This project is funded by the European Commission. The content is the responsibility of the author and in no way represents the views of the European Commission.

VEGA, Georg (Jurij)

* 23. 3. 1754, Zagorica bei Laibach , Slowenien
† 17. /26. 9. 1802, Nussdorf bei Wien , Österreich

Mathematiker

Als Sohn armer Bauern erhielt V. über Vermittlung des Pfarrers die Möglichkeit, die Jesuitenschule in Laibach/Ljubljana zu absolvieren, wo er zu den besten Schülern zählte. Nach der Auflösung des Jesuitenordens 1773 besuchte er bis 1775 das Lyzeum. In den folgenden fünf Jahren arbeitete er als Navigationsingenieur an der Schiffbarmachung der krainischen Flüsse und vielleicht auch am Bau des Gruberkanals in Laibach/Ljubljana.
Auf der Suche nach neuen Herausforderungen ging V. 1780 nach Wien zur Artillerie. 1781 war er bereits Unterleutnant, 1784 Leutnant, 1787 Hauptmann, 1793 Major und 1802 Oberstleutnant. In Friedenszeiten unterrichtete er Artilleristen; zuerst als Mathematiklehrer an der Artillerieschule (1781-1786) und danach als Mathematikprofessor bei den Mörserartilleristen (1786-1802). An der Front kommandierte er Artillerieeinheiten, so 1789 bis 1792 als Hauptmann im Krieg gegen die Türken um Belgrad/Beograd und gegen die Preußen in Mähren sowie 1793 bis 1797 als Major in der europäischen Koalition gegen die Franzosen am Rhein. Dabei erwarb sich V. besondere strategische und ballistische Kenntnisse. Als Grundlage für die Artilleristen-Ausbildung schrieb V. das vierbändige Lehrbuch „Vorlesungen über die Mathematik“ (1782-1800). Aufgrund seines umfassenden Ansatzes – das Werk enthielt auch Abschnitte zur Geodäsie und Kartographie, Ballistik, Meteorologie und zum Zahnradgetriebe – fand das Lehrbuch auch an anderen Schulen Verwendung und wurde bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts mehrmals nachgedruckt.
Ein großer Bedarf bei der Bewältigung praktischer Rechenarbeiten bestand an genauen Logarithmen. Die von V. 1783 bis 1797 vorgelegten Logarithmentafeln erleichterten das Rechnen in der Schule, im Alltag und bei komplexeren Rechenaufgaben in der Naturwissenschaft und Technik. V.s Logarithmentafeln blieben bis zur Einführung elektronischer Rechner Mitte des 20. Jahrhunderts in Verwendung. Die letzte nachweisbare Auflage der zehnstelligen Logarithmentafeln „Thesaurus logarithmorum completus“ erschien 1962. V.s wissenschaftliches Werk umfasst weiters mehrere Abhandlungen zur Verwendung seiner Logarithmen, zur Ballistik und zu aktuellen wissenschaftlichen Fragen. Als Artillerieingenieur konstruierte V. 1795 einen Mörser mit doppelter Reichweite im Vergleich zur damaligen Standardartillerie. Ausgehend von seiner Zahnradtheorie verbesserte er die Gangart gewöhnlicher Zimmerpendeluhren und erreichte damit die Genauigkeit damaliger Chronometer. Um eine mechanische Rechenmaschine zu bauen, befasste er sich wahrscheinlich auch mit Zahnradgetrieben. In seinen letzten Lebensjahren unterstützte er mit seiner ganzen Autorität die Einführung des metrischen Systems, die in Österreich allerdings erst 1876 erfolgte.
V. war Mitglied mehrerer wissenschaftlicher Vereinigungen, u.a. in Göttingen, Mainz, Erfurt, Prag/Praha und Berlin, arbeitete mit den Akademien in St. Petersburg/Leningrad, Budapest und Paris zusammen und wurde 1801 Mitglied der krainischen Landstände. Für seine Kriegsdienstleistungen erhielt er 1796 den Maria-Theresien-Orden und 1800 den Freiherrentitel.
Den wissenschaftlichen Erfolgen standen private Tragödien gegenüber: Frau und Tochter starben früh, die Söhne überlebten den Vater auch nur um wenige Jahre. Gesellschaftliche Anfeindungen spielten wahrscheinlich auch bei seinem Tod eine Rolle. Seit 17. September 1802 galt V. als vermisst. Am 26. September fand man seine Leiche mit Spuren von Gewaltanwendung in der Donau.

15. 11. 2009 - Publication of the online lexicon

At the end of November we will eagerly await the publication of the Online lexicon of scientists and inventors from Central Europe in the Slovenian language. This will be followed by English, ...

More >>

14. 10. 2009 - 2nd CESA Partnership Meeting

The second partnership meeting was once again hosted by the Technical Museum in Vienna and lasted for three days. At the same time a MUT conference (Association of technical museums of Central ...

More >>



Izdelava spletnih strani:  Positiva