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This project is funded by the European Commission. The content is the responsibility of the author and in no way represents the views of the European Commission.

NARUTOWICZ, Gabriel Józef

* 17. 3. 1865, Telsiai, Litauen
† 16. 12. 1922, Warschau, Polen

Wasserbauingenieur

In den Jahren 1873 bis 1883 besuchte N. das deutsche Gymnasium in Liebau/Lipawa und begann 1884 er an der Physikalisch-Mathematischen Fakultät der Universität in St. Petersburg zu studieren. Wegen einer Erkrankung an Lungentuberkulose musste er Anfang 1886 das Studium unterbrechen verbrachte zwei Jahre auf Kur in der Schweiz. Nach seiner Rückkehr im Herbst 1886 setzte er sein Studium an der Fakultät für Bauwesen an der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich fort, das er 1891 abschloss.
Während des Studiums unterhielt N. lose Kontakte mit der Emigrantengruppe „Proletariat”, unterstützte den Revolutionär Aleksander Dębski, weshalb er bei den russischen Behörden in Ungnade fiel, was ihm die Rückkehr in die Heimat verwehrte.
N. begann 1891 in St. Gallen in einem Büro des Eisenbahnbaus St. Gallen-Zug zu arbeiten. In den Jahren 1892 bis 1895 arbeitete er als Ingenieur in der Abteilung des städtischen Büros für Wasserwerke und Entwässerung. Im Jahre 1895 erlangte er die schweizerische Staatsangehörigkeit und wurde Leiter einer der Abteilungen der Rhein-Regulierung.
Nach einigen Monaten wechselte er in das bekannte Ingenieurbüro L. Kürsteiners in St. Gallen, das sich auf den Eisenbahn-, Wasserwerks- und Entwässerungsbau spezialisierte. Bereits seine ersten hydrotechnischen Projekte fanden Anerkennung in der Fachwelt erhielten Preise bei den Weltausstellungen in Paris 1896 und 1900. L. Kürsteiner übertrug ihm die Leitung der Firma und bot ihm eine Partnerschaft an.
N. entwarf zahlreiche Projekte und leitete den Bau von Wasserkraftwerken mit einer Leistung von mehreren Zehntausend PS, u. a in Kubel bei St. Gallen im Fluss Urnäch, in Andelsbuch in Vorarlberg (1905–1908), in Refrain im Fluss Doubs (1906–1908) und in Monthey (1908–1910).
1907 übernahm er den Lehrstuhl für Wasserbau an der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich. Mit dieser Berufung zog er sich aus Kürsteiners Büro zurück und eröffnete 1908 sein eigenes Ingenieurbüro, das unter seiner Leitung viele Wasserkraftwerke in der Schweiz, in Italien, Österreich und Spanien ausführte.
Sein wichtigstes Projekt war das 1917 bis 1920 errichtete Wasserkraftwerk Mühleberg im Fluss Aare mit einer Leistung von 65.000 PS. Das durch eine Betonmauer aufgestaute Aartal erhielt eine automatische Wasserdurchflussregelung. Der aufgestaute See hatte eine Fläche von 3 km2 und eine Speicherfähigkeit von rund 10 Millionen m3. Das Wasser trieb 6 Turbinen mit einer Gesamtleistung von 48.600 PS an. Die volle Betriebsleistung des Wasserkraftwerkes betrug 1923 64.800 PS.
Auf N. geht das erste Projekt eines Wasserkraftwerks in Obershali inmitten der Gletscher und Seen in den Berner Alpen mit einer geplanten Leistung von 210.000 PS. Das bahnbrechende Projekt wurde in der Schweiz erst im Jahre 1955 realisiert. Zahlreiche technische Beschreibungen seiner Arbeiten finden sich in der „Schweizerischen Bauzeitung”.
Als Experte für Wasserkraftanlagen erhielt er Einladungen nach Finnland, Portugal, Deutschland, Frankreich, Algerien und in die Türkei. In den Jahren 1913-1920 wählte ihn die Hochschule in Zürich zum Dekan der Ingenieur-Fakultät. 1915 und 1919 war er Vorsitzender der Internationalen Kommission der Rheinregulierung. Im Jahre 1920 verzichtete er auf alle Positionen und wurde Minister für Öffentliche Arbeiten in der Regierung von Władysław Grabski. Am 9. Dezember 1922 wurde er zum ersten Präsidenten der Polnischen Republik gewählt, aber bereits am 16. Dezember während eines Ausstellungsbesuches in der Galerie „Zachęta” in Warschau/Warszawa vom politischen Fanatiker Eligiusz Niewiadomski, Mitglied des Volksnationalen Vereins, ermordet.

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