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WERTHEIM, Franz Freiherr von

* 12. 4. 1814, Krems an der Donau , Österreich
† 3. 4. 1883, Wien, Österreich

Unternehmer

In bescheidene Verhältnisse einer kleinen Kaufmannsfamilie hineingeboren, erhielt W. die damals übliche kaufmännische Ausbildung. Eine erwünschte technische Fachausbildung blieb ihm jedoch verwehrt. Nach Beendigung seiner Schul- und Lehrzeit bereiste er Deutschland, Frankreich und England. Zurückgekehrt gab er den kaufmännischen Beruf auf und errichtete 1841 in Krems eine Fabrik zur Erzeugung von Werkzeugen. Zunächst baute er die Stähle, die er aus dem Ausland bezog, in Griffe, Hobelbänke und Drehbänke in seiner Werkstatt ein. Diese Werkzeuge ließ W. aus dem in Österreich verfügbaren Weißbuchenholz herstellen. Gleichzeitig regte er in steirischen Hammerwerken neue Versuche an, wie man den Stahl verbessern könnte, sodass dieser nach nicht allzu langer Zeit den ausländischen Stahl ersetzte.
1842 übernahm W. zwei Werkzeugschmieden, eine in Wien und eine in Neuberg bei Scheibbs. 1845 erzielte er bei der Gewerbeausstellung in Wien mit seiner fast tausend Exponate zählenden Mustersammlung den ersten Preis. Die Sammlung wurde dem Technologischen Kabinett des Polytechnischen Institutes in Wien einverleibt. In der Folge wurden seine Sammlungen nach Weltausstellungen auch in andere bedeutende Muster- und Lehrmittelsammlungen, wie z.B. in das Conservatoire des Arts et Métiers in Paris (1855) oder in das South Kensington Museum in London (1867, heute Science Museum), eingegliedert.
Eine Reihe von Jahren arbeitete W. mit seinem Schwiegervater Wilhelm Knepper zusammen. Das Unternehmen erzeugte Buntpapier, ab 1853 auch Gelatinepapier und im Jahre 1856 wurde die Massenerzeugung von Zigarettenpapier aufgenommen. Mit der Trennung von seiner Frau war auch die Zusammenarbeit mit Knepper beendet.
1851 erwarb er die Patentrechte auf eine auf der Londoner Weltausstellung ausgestellten Kassa der Firma Sommermayer und im Jahr darauf erhielt er auf eine verbesserte Version dieser Bauart ein österreichisches Privilegium. Ebenfalls 1852 eröffnete er in Wien-Erdberg die erste Werkstätte für den Bau von feuerfesten Kassen. Im Februar 1853 veranstaltete er eine öffentliche Feuerprobe, womit er die Widerstandsfähigkeit dieser Kassen bewies.
Danach bestellten die Nationalbank, alle Steuerämter und zahlreiche Kreditinstitute des Kaiserreiches seine feuersicheren Kassen. 1857 organisierte W. in Konstantinopel in Anwesenheit des Sultans eine weitere Feuerprobe, nach deren Erfolg der Export in den Osten begann. Im Jahr darauf vereinigte er seine Wiener Werkstätten zu einer einzigen Betriebsstätte in der damaligen Louisengasse (heute Mommsengasse) im vierten Bezirk (Wieden).
1863 erwarb W. die Patentrechte an einem vom Amerikaner Yale erfundenen Stechschloss und versah alle seine Kassen mit Schlössern und Schlüsseln dieses Systems. Nach diesen geschäftlichen Erfolgen gab er 1869 eine „Werkzeugkunde für Holzarbeiter“ heraus. Sie besteht aus einem Text- und einem Bildband, der auf 41 Tafeln 1.081 meist farbige Figuren enthält, wo alle damals bekannten Werkzeuge und die einfachen aus Holz gefertigten Vorrichtungen und Maschinen abgebildet sind.
Das florierende Unternehmen firmierte seit 1872 als Aktiengesellschaft. Als aber 1873 die Aktienkurse im Zuge der allgemeinen Krise einbrachen, nutzte er die Gelegenheit, das Unternehmen wieder in sein Privateigentum überzuführen. W. beteiligte sich danach noch an der Internationalen Ausstellung in Kapstadt (1877) sowie an den Weltausstellungen in Paris (1878) und Sydney (1879). Neben seiner industriellen Tätigkeit war W. Abgeordneter des niederösterreichischen Landtags, Gemeinderat von Wien (1868-1874), Vizepräsident der Wiener Handels- und Gewerbekammer (1858-1866), Präsident des Niederösterreichischen Gewerbevereines (1871-1874) und Kurator des Österreichischen Museums für Kunst und Industrie.

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