ZACH, František Xaver
* 4. 6. 1754, Pressburg, Ungarn
† 2. 9. 1832, Paris, Frankreich
Astronom und Mathematiker
Z. absolvierte die Militärakademie in Wien, studierte Mathematik und Astronomie in London und promovierte in Jura und Philosophie in Oxford. Nach dem Studium wurde Z. Offizier der österreichischen Armee, arbeitete seit 1775 aber in London als Hauslehrer beim sächsisch-gothaischen Gesandten und seit 1776 im Dienste des sächsisch-gothischen Erzherzogs Ernest II. in Gotha. Als solcher avancierte er 1786 zum Oberst, dann zum Hauptkommandanten und Verwalter des Hofes der sächsich-gothischen verwitweten Herzogin Karoline, die er auf Auslandsreisen nach Frankreich und Italien begleitete.
Im Jahr darauf ließ Z. in Seeberg bei Gotha eine Sternwarte errichten, deren Direktor er bis 1806 blieb. Hier organisierte er 1798 den ersten internationalen astronomischen Kongress. 1807 bis 1813 lebte er in Genua, Neapel und in Lucca, wo er ebenfalls am Bau von Sternwarten mitwirkte. Danach gründete er das Observatorium in Genf, das er bis 1827 leitete.
Seit 1827 hielt sich Z. in Paris auf, wo er sich auf astronomische Beobachtungen der Sonnenbewegung spezialisierte und sich mit der Aberration und Nutation der Sterne beschäftigte. Z. kooperierte mit dem tschechischen Astronomen Martin Alois David, den er bei der Fertigstellung der Prager Sternwarte unterstützte, weiters mit Maximilian →Hell und J. Lipský, der ihm bei der Kartierung Ungarns und der Bestimmung von Koordinaten einiger ungarischer Städte half und ihm die höhere Mathematik vermittelte.
Z. betätigte sich mehrmals als Zeitschriftengründe und -herausgeber: 1788 bis 1800 in Weimar die „Allgemeinen geographischen Ephemeriden“, seit 1800 in Gotha die „Monatliche Correspondenz zur Beförderung der Erd- und Himmelskunde“ und seit 1813 in Genf die „Correspondance astronomique, géographique et hydrographique“, in denen er auch Ergebnisse eigener Beobachtungen veröffentlichte.
Nach Z. ist ein Krater auf der Vorderseite des Mondes benannt.