Subscribe to e-news

Social networks

Shortcuts

This project is funded by the European Commission. The content is the responsibility of the author and in no way represents the views of the European Commission.

BĚHOUNEK, František

* 28. 10. 1898, Prag, Tschechische Republik
† 1. 1. 1973, Prag, Tschechische Republik

Physiker, Radiologe

B. wurde in Prag/Praha als Sohn eines Baggermeisters geboren, der im Sommer Dämme und Uferzonen errichtete und im Winter aus der zugefrorenen Moldau Eisblöcke für die Bierbrauereien sägte. Nach dem Abitur entschied sich B., Mathematik und Physik an der Karlsuniversität in Prag/Praha zu studieren, um die damals neue Radioaktivität kennen zu lernen. Nach Beendigung des Studiums erhielt er auf Empfehlung seines Lehrers Oton →Kučera ein Stipendium der französischen Regierung für einen zweijährigen Praxisaufenthalt am Institute de Radium an der Sorbonne, das Marie Curie-Sklodowska leitete. B. studierte hier die Radioaktivität von Naturstoffen und von künstlichen Radionukliden und verteidigte seine Dissertation. Nach seiner Rückkehr in die Tschechoslowakei begann er sich der Messung der Radioaktivität der Atmosphäre, der Gesteine und des Wassers in den Gruben von Jáchymov/Joachimsthal im Erzgebirge zu widmen, wo er auch, als Mitarbeiter des Radiologischen Instituts und als Kommissar des Ministeriums für öffentliche Arbeiten, die Nutzung von radioaktivem Wasser aus der Grube Svornost in den Heilbädern vorbereitete. Heute trägt die ergiebigste Quelle von radioaktivem Wasser seinen Namen, ebenso eines der modernen Kurhäuser.
Aufgrund seiner Arbeiten auf dem Gebiet atmosphärischer Elektroenergie, der Radioaktivität der Atmosphäre und der kosmischen Strahlung erhielt er auch die Einladung zur Teilnahme an zwei Luftschiff-Expeditionen zum Nordpol. Zwar blieb 1926 im Luftschiff „Norge“ für ihn kein Platz, aber mit der tragisch-berühmten „Italia“ von General Nobile erlebte er 1928 deren Schiffbruch. Dieses Erlebnis lieferte ihm authentisches Material für sein erstes Jugendbuch „Trosečníci na kře ledové“ (Schiffbrüchige auf einer Eisscholle). Insgesamt stammen vierzig Titel dieses Genres aus seiner Feder. Auf dem Hintergrund dieser Erzählungen schaffte er die unaufdringliche Popularisierung wissenschaftlicher Erkenntnisse und wissenschaftlicher Probleme.
1929 habilitierte sich B. an der Naturwissenschaftlichen Fakultät der Karlsuniversität in Prag/Praha für den Bereich Radioaktivität und atmosphärische Elektrizität. Seine Seminare der physikalischen Chemie, die er mit Jaroslav →Heyrovský und Rudolf Brdička leitete, wurden besonders nach dem Zweiten Weltkrieg zur Begegnungsstätte von Spezialisten auf diesem Gebiet. Noch vor dem Krieg schrieb B. mit →Heyrovský das Buch „Úvod do radioaktivity“ (Einführung in die Radioaktivität) und mit F. Novák das Buch „Lékařská radiologie“ (Medizinische Radiologie).
Im Zusammenhang mit der Untersuchung der Radioaktivität beteiligte sich B. an der Errichtung des Staatlichen Radiologischen Instituts, des Observatoriums atmosphärischer Elektrizität in Štrbské Pleso, der physikalischen Abteilung des Radiomedizinischen (nunmehr Onkologischen) Instituts in Prag/Praha-Bulovka, der Abteilung für Radiologische Dosimetrie im Institut für Kernforschung in Řež und der Fakultät für Technische und Kernphysik der Karlsuniversität. In den 1950er Jahren gab er die Bücher „Radiologische Physik“ und „Künstliche Radioaktivität“ heraus. 1954 wurde er zum Professor an der Mathematisch-Physikalischen Fakultät der Karlsuniversität ernannt, ein Jahr später wechselte er zur neu gegründeten Fakultät für Technische und Kernphysik über, wo er anfangs den Lehrstuhl für Kernchemie leitete und 1963 den Lehrstuhl für Dosimetrie und Ionisationsstrahlung gründete.
In den letzten Jahren seiner wissenschaftlichen Arbeit konzentrierte sich B. auf den Fachbereich Dosimetrie ionisierender Strahlung und begründete eine Schule, die die standardisierende, Schutz- und technologische Dosimetrie weiterentwickelte.
Er war einer der Begründer der Messung elektrischer Eigenschaften der Atmosphäre und der Nutzung der radioaktiven Strahlung in der Medizin.

15. 11. 2009 - Publication of the online lexicon

At the end of November we will eagerly await the publication of the Online lexicon of scientists and inventors from Central Europe in the Slovenian language. This will be followed by English, ...

More >>

14. 10. 2009 - 2nd CESA Partnership Meeting

The second partnership meeting was once again hosted by the Technical Museum in Vienna and lasted for three days. At the same time a MUT conference (Association of technical museums of Central ...

More >>



Izdelava spletnih strani:  Positiva