AVČIN, France

A. studierte Elektrotechnik an der Universität Laibach/Ljubljana. Nach der Promotion zum Dr. techn. im Jahr 1938 lehrte er als Dozent an dieser Universität – mit einer Unterbrechung während der Kriegsjahre, als er sich den Partisanen anschloss. 1946 wurde er zum außerordentlichen und 1957 zum ordentlichen Professor berufen.
Wichtige Beiträge leistete A. u.a. auf dem Gebiet der Metrologie, die er als Grundlage einer weiteren harmonischen Entwicklung betrachtete und sowohl in Slowenien als auch im Ausland förderte. Anlässlich der internationalen Pariser Generalkonferenz für Maße und Gewichte 1960 regte er an, die Einheit für den magnetischen Fluss nach Nikola →Tesla zu benennen und konnte seinen Vorschlag trotz heftiger Widerstände im Forum durchsetzen. A. gehörte zu den ersten Technikern, die in der Medizin die technischen Möglichkeiten bei der Heilung von Tumoren anzuwenden begannen.
Zu seinen Erfindungen zählen die magnetische Linse für das elektronische Mikroskop sowie der elektronische Geschwindigkeits- und Parametermesser für ballistische Geschoße. A. war sowohl ein ausgezeichneter Bergsteiger als auch ein selbstloser Helfer bei Rettungseinsätzen, wofür er auch ein elektronisches Suchgerät erfand, mit dessen Hilfe Menschen aus Lawinen gerettet werden können. Bekannt sind auch sein Klettereisen und der kombinierte Schlafsack/Biwak. Als Jäger erfand er die so genannte ABC-Kugel, die das getroffene Tier auf der Stelle tötet.
A. bemühte sich, in allen seinen Arbeiten als Techniker den Schutz der Umwelt zu beachten. Naturschutz bedeute für ihn eine langfristige Neuorientierung der Technik zum Wohle des Menschen. Seine Bücher „Kjer tišina šepeta“ (1964) und „Človek proti naravi“ (1969) stießen ebenso wie sein Leitmotiv „Denke global, handle lokal“ sowohl auf Zustimmung als auch auf heftige Ablehnung. Mit seinem Einsatz für einen Wechsel von nicht regenerativen zu regenerativen Energiequellen gehörte er zu den Pionieren ökologisch denkender Techniker.
Seine Arbeiten zur Ballistik und seine Theorie zu Gewittern als magnetisch-aerodynamische Generatoren gigantischer Dimensionen blieben unvollendet.