TERPINC, Fidelis
* 24. 4. 1799, Kranj , Slowenien
† 15. 2. 1875, Laibach, Slowenien
Unternehmer
Nach dem Schulbesuch in Kranj und Laibach/Ljubljana begann T. als Zwanzigjähriger seine unternehmerische Tätigkeit. Um 1820 gründete er zusammen mit seinem Vater ein Lederwalzwerk in Kranj und begründete das Strohhutmacher-Handwerk in Laibach/Ljubljana, das sich in der Folge zu einer Industrie entwickelte. 1825 erwarb er ein Anwesen in Fužine, übersiedelte nach Laibach/Ljubljana und unternahm eine ausgedehnte Europareise. Danach errichtete er in seinem Gut Fužine am Fluss Ljubljanica mehrere große Mühlen mit einer Gesamtleistung der Wasserräder von 330 PS, die einen Großteil von Krain und Triest/Trieste/Trst mit Mehl versorgten. T. organisierte auch einen Großhandel mit landwirtschaftlichen Produkten, förderte Innovationen in der Landwirtschaft und Viehzucht und war Vorsitzender des Landwirtschaftlichen Vereins für Krain. U.a. gründete er die erste Hufschmied- und Veterinärschule in Slowenien. Seine Arbeit fand Anerkennung bei den Landwirtschafts- und Handwerksausstellungen in Wien, Berlin, Paris und London. Die Landwirtschaftsakademie in Paris ernannte ihn zu ihrem Mitglied.
Seit 1836 verlagerte T. seine Aktivitäten immer mehr von der Landwirtschaft auf die Industrie. Einen Teil der Mühlen an der Ljubljanica baute er in Sägewerke und Ölmühlen um und gründete 1842 eine Aktiengesellschaft, welche die erste Papierfabrik und die erste Gerbmittel- und Farbenfabrik in Laibach/Ljubljana errichtete. Nach Umbauten Anfang der 1850er Jahre und der Aufstellung einer Papiermaschine hatte die Fabrik 200 Beschäftigte. Mit einer Tagesproduktion von 36 Zentnern Papier deckte Terpinc den Bedarf in Krain, exportierte nach Kroatien, Slawonien und Ungarn und beteiligte sich über Triest/Trieste/Trst auch am Handel nach Übersee. In den 1860er Jahren kamen Betriebe in Verje bei Medvode und Goričane dazu. Hier erzeugte T. ab 1872 erstmals Papier aus Holzstoff, musste das Werk nach einer Wirtschaftskrise jedoch verkaufen. 1862 hatte er in Laibach/Ljubljana noch eine dampf- und wasserkraftbetriebene Wollstoff- und Deckenfabrik gegründet, die zu Beginn 130 ArbeiterInnen beschäftigte.
In den 1860er Jahren bekleidete T. als erster Slowene das Amt des Stellvertreters des Landeshauptmanns. 1868 legte er aber krankheitsbedingt alle öffentlichen Ämter nieder.