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This project is funded by the European Commission. The content is the responsibility of the author and in no way represents the views of the European Commission.

PORSCHE, Ferdinand

* 3. 9. 1875, Vratislavice nad Nisou , Tschechische Republik
† 30. 1. 1951, Stuttgart, Deutschland

Konstrukteur (Automobil)

Nach dem Besuch der Gewerbeschule für Maschinenbau in Reichenberg/Liberec trat der Sohn eines Spenglermeisters 1893 als Praktikant in die „Vereinigten Elektrizitätswerke Egger“ in Wien ein, wo er 1897 zum Leiter des Prüfraumes aufstieg. 1899 wechselte er zur Firma Lohner als Konstrukteur für Elektroautomobile. Hier baute er seinen ersten Kraftwagen. Dieses „P.-Lohner-Chaise“ hatte noch große Ähnlichkeit mit einer Pferdekutsche. Zwei Sitze unter dem Verdeck, ein Extra-Bänkchen und Kotflügel aus dem Jahr 1880. Markant war der Einbau von Elektromotoren in die Naben der Vorderräder, die damit zugleich Antriebs- und Lenkräder waren. Das Fahrzeug wurde 1900 auf der Weltausstellung in Paris mit großem Erfolg gezeigt. 1906 wurde P. Entwicklungs- und Produktionsleiter bei der „Österreichischen Daimler-Motoren-Gesellschaft“ in Wiener Neustadt.
Nach dem Bau verschiedener Elektromobile und Mixt-Wagen wandte er sich dem Verbrennungsmotor-Antrieb zu, da er erkannte, dass beide Konstruktionen zu schwer waren. 1907 wurden die ersten „Maya-Wagen“ gebaut und damit der Anschluss an den Benzinantrieb gefunden. P.s Automobile belegten bei der Prinz-Heinrich-Fahrt 1910 die ersten drei Plätze.
Daneben befasste sich P. mit dem Bau von Flugmotoren und schweren Zugmaschinen für Geschütze. 1912 entstand ein 90-PS-Flugmotor mit Luftkühlung. 1914 konstruierte er einen Landwehrzug und während des Ersten Weltkriegs konnte er zahlreiche militärische Großprojekte für die österreichische Armee durchführen. U.a. die Motorisierung des neuen 30,5 Zentimeter-Mörsers, des ersten schweren, motorisierten Geschützes der Welt. 1916 ernannte ihn die „Austro-Daimler-Motorengesellschaft“ zu ihrem Generaldirektor.
Nach dem Krieg entwickelte P. den Austro-Daimler-Rennwagen, „Typ Sascha“, und von diesem abgeleitet einen Kleinwagen. Aufgrund der beschränkten Entwicklungsmöglichkeiten im Nachkriegsösterreich übernahm er 1923 als Vorstandsmitglied die technische Abteilung der „Daimler-Motoren-Gesellschaft“ in Stuttgart (ab 1926 „Daimler-Benz AG“). In diese Zeit fällt die Entwicklung der Mercedes-Benz-Sportwagentypen „S“, „SS“, „SSK“ und „SSKL“, mit denen bedeutende sportliche Erfolge erzielt werden konnten.
1929 hoffte P. als Vorstandsmitglied und technischer Direktor der „Steyr-Werke AG“ doch noch einmal in Österreich seine Ideen umsetzen zu können. Der Zusammenbruch der Bodencreditanstalt und die folgenden wirtschaftlichen Probleme veranlasste ihn jedoch, seine Tätigkeit zu beenden und Ende 1930 in Stuttgart ein eigenes Konstruktionsbüro zu gründen, das für deutsche Automobilfabriken arbeitete. Es entstanden Wagen für Wanderer mit Sechs- und Achtzylinder-Motoren, ein Kleinwagen für Zündapp, ein Kleinwagen für NSU und der Auto-Union-Rennwagen. Dazu kamen Fahrzeug- und Flugmotoren, Fahrgestelle, Radaufhängungen, Lenkungen, Getriebe, usw. Eine der bedeutendsten Konstruktionen war die Drehstabfederung, die in zahlreichen P.-Konstruktionen verwendet wurde und sowohl bei Gebrauchs- als auch bei Rennfahrzeugen eingesetzt werden konnte.
In Stuttgart begann P. auch die Planungen für einen billigen Volkswagen. 1934 schloss daraufhin der Reichsverband der Automobilindustrie mit P.s Konstruktionsbüro einen Vertrag über den Bau eines Volkswagens. Das „Dritte Reich“ griff sein Konzept auf und betraute P. mit der technischen Leitung der ab 1937 von der „Deutschen Arbeitsfront“ errichteten Fabrik in Wolfsburg. Im Vorfeld dieser Arbeiten informierte sich P. 1936 und 1937 zweimal in den USA bei Henry Ford über die Massenproduktion auf Basis des Fließbandes.
Während des Zweiten Weltkriegs entwickelte P. für die Deutsche Wehrmacht u.a. den „Tiger“-Panzer. Nach einer zweijährigen Inhaftierung in Frankreich (1945 bis 1947) begann P. in Gmünd (Kärnten) mit der Herstellung landwirtschaftlicher Maschinen und der Konstruktion des P. „Typ 356“. 1949/50 übersiedelte die Firma unter seiner Leitung wieder nach Stuttgart und begann mit der Produktion von P.-Automobilen. Das Unternehmen mit dem Namen P. zählt bis heute zu den kleineren, aber erfolgreichen Automobilherstellern und -händlern.

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