Subscribe to e-news

Social networks

Shortcuts

This project is funded by the European Commission. The content is the responsibility of the author and in no way represents the views of the European Commission.

MACH, Ernst

* 18. 2. 1838, Chrlice bei Brünn , Tschechische Republik
† 19. 2. 1916, Haar-Vaterstetten bei München , Deutschland

Physiker, Mathematiker

M. wurde als Sohn des Lehrers und Gutsbesitzers Johann M. und seiner Frau Josephine in Chirlitz/Chrlice geboren und im benachbarten Turas/Turany getauft. Die Familie übersiedelte aber bald nach Untersiebenbrunn (Niederösterreich), wo er aufwuchs und zunächst vom Vater unterrichtet wurde. 1847/48 trat M. in das Benediktiner-Gymnasium in Seitenstetten ein. Der Knabe interessierte sich weder für fromme Sprüche noch für die alten Sprachen und die geistlichen Lehrer fanden ihn talentlos, weshalb ihn der Vater wieder selbst unterrichtete. Mehr als zwei Jahre ging er bei einem Tischlermeister in die Lehre, um eventuell nach Amerika auswandern zu können. Die Achtung vor der handwerklichen Arbeit und seine Solidarität mit der österreichischen Sozialdemokratie dürfte durch diese Erfahrung, aber auch durch verschiedenste Feldarbeiten, die er während seiner Schulzeit durchführte, begründet worden sein. Die sechste Klasse des Gymnasiums, das von Piaristen geleitet wurde, absolvierte er in Kremsier/Kroměříž, wo er auch die Matura ablegte. Religion lehnte er jedoch schon von Jugend auf ab. 1854 inskribierte M. an der Universität Wien Physik, Philosophie und Mathematik, studierte bei Andreas von Ettingshausen, Josef Grailich und Josef →Petzval, dissertierte „Über elektrische Entladung und Induktion“ und promovierte im Jänner 1860 zum Dr. phil. Bereits im Jahr darauf habilitierte er sich an der Wiener Universität für Physik. 1861 wies er den Doppler-Effekt akustisch nach.
1864 folgte M. einem Ruf als ordentlicher Professor für Mathematik nach Graz. 1866 wurde er zum Professor für Physik ernannt. In Graz heiratete er 1867 Luise Marussig, mit der er vier Söhne und eine Tochter hatte. Noch im selben Jahr ging M. als Professor für Experimentalphysik nach Prag/Praha. 1879/80 war er Rektor der Prager Universität, nachdem er schon 1872/73 die Position des Dekans der Philosophischen Fakultät eingenommen hatte. Er war ohne Erfolg gegen die Teilung der Universität in eine deutsche und eine tschechische und für die Errichtung einer zweiten, tschechischen Universität eingetreten. 1883 wurde M. zum zweiten Mal zum Rektor gewählt, trat aber schon nach einem halben Jahr von seinem Amt zurück. Während seiner Prager Zeit erschienen seine wichtigsten Monographien, die fast alle in mehreren Auflagen und Nachdrucken vorliegen.
Der Name M.s ist vielen aufgrund seiner Untersuchungen der Erscheinungen an fliegenden Projektilen (1878-1889) ein Begriff. Das Verhältnis aus Objektgeschwindigkeit und Schallgeschwindigkeit wird als „Mach-Zahl“ bezeichnet. Im Flugwesen wurde die „Mach-Zahl“ zur Einheit für Geschwindigkeitsangaben für schnellfliegende Objekte. 1886 machte er die ersten fotografischen Momentaufnahmen von Überschallgeschoßen samt den sie umgebenden Verdichtungskegeln in der Luft. M. gilt auch als Vorbereiter der Relativitätstheorie A. Einsteins.
1867 wurde er zum korrespondierenden, 1880 zum wirklichen Mitglied und 1897 zum Sekretär der mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse der Akademie der Wissenschaften in Wien gewählt. Schließlich wurde M. 1895 Professor an der Universität der Hauptstadt der österreichisch-ungarischen Monarchie. In Wien schuf man speziell für ihn die Lehrkanzel für „Philosophie, besonders Geschichte und Theorie der induktiven Wissenschaften“. Die Änderung seiner Forschungsinteressen, die M. immer mehr zu erkenntnistheoretischen, philosophischen und wissenschaftshistorisch-theoretischen Fragen führten, zeigte sich nun auch nach außen hin. 1897 wurde ihm der Titel eines Hofrats verliehen. 1898 erlitt er einen Schlaganfall, der seiner geistigen Frische keinen Schaden zufügte, ihn jedoch als Folge einer halbseitigen Lähmung an der Ausübung seiner Lehrverpflichtung hinderte. 1901 legte er seine Professur freiwillig zurück. Seit 1904 führte er zusammen mit seinem Sohn optische Experimente durch. 1905 erschien „Erkenntnis und Irrtum“, eine Psychologie und Logik der Forschung. Im Frühjahr 1913 übersiedelte er zu seinem ältesten Sohn Ludwig nach Haar-Vaterstetten bei München, wo er 1916 verstarb.

15. 11. 2009 - Publication of the online lexicon

At the end of November we will eagerly await the publication of the Online lexicon of scientists and inventors from Central Europe in the Slovenian language. This will be followed by English, ...

More >>

14. 10. 2009 - 2nd CESA Partnership Meeting

The second partnership meeting was once again hosted by the Technical Museum in Vienna and lasted for three days. At the same time a MUT conference (Association of technical museums of Central ...

More >>



Izdelava spletnih strani:  Positiva