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KOLBEN, Emil

* 1. 11. 1862, Strážnice bei Prag , Tschechische Republik
† 3. 7. 1943, im Konzentrationslager Theresienstadt , Tschechische Republik

Elektrotechniker, Unternehmer

K. studierte im Anschluss an die Höhere Realschule bis 1887 in Prag/Praha an der Deutschen Technischen Hochschule Maschinenbau und besuchte zusätzlich Vorlesungen zur Elektrotechnik. Nach einem Praxisjahr in Böhmen erhielt er 1888 ein Stipendium in die USA, wo er bei der Edison Machine Company in Schenectady Arbeit erhielt und als Hauptingenieur der technischen Abteilung bis 1892 blieb. In New York hatte K. auch Nikola →Tesla kennen gelernt, der ihn mehr als Edison faszinierte und beeinflusste. Im Wechsel zwischen Gleich- und Wechselstrom schlug sich K., im Gegensatz zu seinem Rivalen František →Křižík, eindeutig auf die Seite des von →Tesla propagierten Wechselstroms.
Nach der Rückkehr befasste sich K. bei der Schweizer Firma Oerlikon vor allem mit Theorie und Einsatz des Mehrphasenstroms, mit den Systemen für die Übertragung des Stroms über weite Entfernungen, mit Problemen der Starkstrommaschinen und mit der Elektrifizierung des Verkehrs.
1896 kehrte er nach Böhmen zurück und gründete in Prag/Praha ein elektrotechnisches Unternehmen unter dem Namen „Kolben und spol. elektrotechnická továrna v Praze-Vysočanech“ (Kolben & Co. Elektrotechnische Fabrik, Prag-Vysočany). Der Betrieb begann mit der Produktion von Elektromotoren und Generatoren für Kraftwerke. 1898 kaufte die Gewerbebank das Unternehmen mit rund 100 Beschäftigten und wandelte es in die Aktiengesellschaft „Elektrotechnische Aktiengesellschaft, früher Kolben & Co. in Prag“ um. K. blieb jedoch weiterhin Direktor. Das Produktionsprogramm ging von den Bedürfnissen der Elektrifizierung des Verkehrs, der Beleuchtung und der Fabriksbetriebe aus. Bis 1907 erzeugte die Elektrotechnische Aktiengesellschaft 5.000 elektrische Maschinen, 6.500 Instrumente, 700 kleine und 205 große Verteiler und errichtete die erste Elektrizitätszentrale der Stadt Prag/Praha sowie ein Kraftwerk in London. Das Unternehmen beschäftigte damals rund 800 ArbeiterInnen.
Im Ersten Weltkrieg Rüstungsbetrieb, kam es 1921 zur Fusion mit der Böhmisch-Mährischen Maschinenfabrik unter dem neuen Namen „Českomoravská-Kolben, a.s.“ (Böhmisch-Mährische-Kolben AG). Der neue, größere Konzern erzeugte Turbinen, Generatoren, Elektro-Lokomotiven, Anlagen für Zuckerfabriken und Automobile. In einer weiteren Konzentrationsbewegung kam es 1927 zur Verschmelzung mit der Breitfeld, Daněk & Co. AG. Mit der „Českomoravská-Kolben-Daněk“ (ČKD) war das größte Maschinenbauunternehmen der Tschechoslowakei entstanden. K. bekleidete die Funktion des Oberdirektors und stellvertretenden Verwaltungsrats-Vorsitzenden. Er publizierte zahlreiche Artikel in in- und ausländischen Zeitschriften und Sammelbänden. 1906 verlieh ihm die Deutsche Technische Hochschule den Titel eines Ehrendoktors der technischen Wissenschaften.
Nach der Okkupation der ČSR durch die deutsche Armee am 15. März 1939 wurde K. aus dem Verwaltungsrat entlassen, verhaftet und in das Konzentrationslager Theresienstadt/Terezín verschleppt, wo er 1943 starb.

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