BARLAI, Béla (NEUHERTZ seit 1904)

Im Jahre 1896 beendete B. das Studium des Forst- und Eisenhüttenwesens in Schemnitz/Banská Štiavnica/Selmecbánya und erhielt den Titel des Ingenieurs für Hüttenwesen. Die hüttenmännische Praxis absolvierte er in den Eisenhüttenwerken in Krompachy, in Reşiţa und in Cugir (Rumänien). Im Jahre 1902 promovierte er in Chemie an der Universität in Klausenburg/Kolozsvár/Cluj.
Seit 1901 leitete B. den Lehrstuhl für Eisenhüttenwesen an der Berg- und Forsthochschule in Schemnitz/Banská Štiavnica/Selmecbánya (seit 1904 Akademie), zuerst als Professor-Kandidat, seit 1906 als ordentlicher Professor und seit 1916 als ordentlicher Professor I. Klasse und als Hauptbergbaurat. 1912 bis 1914 bekleidete er außerdem das Amt des Rektors der Hochschule. B. bemühte sich vor allem um die auf wissenschaftlichen Grundlagen beruhende praktische Ausbildung. Auf seine Anregung hin wurde in Schemnitz/Banská Štiavnica/Selmecbánya in den Jahren 1906 bis 1908 das eisenhüttenmännische Prüflaboratorium errichtet. In die Zeit seiner Tätigkeit an der Berg- und Forsthochschule fällt auch die verstärkte Berücksichtigung der physikalischen Chemie und Metallographie im Eisenhüttenwesen.
Von 1904 bis 1911 unternahm B. zahlreiche Studienreisen zum Studium der bedeutendsten Eisenhütten und Lehranstalten in Europa und in den USA. Neben dem Studium der Technik und Technologie widmete er auch ökonomischen Fragen große Aufmerksamkeit.
B. schrieb ein Lehrbuch über Eisenhüttenwesen, dessen erste zwei Bände in Schemnitz/Banská Štiavnica/Selmecbánya in den Jahren 1909 und 1912 erschienen. Dieses Werk diente weit über seinen Tod hinaus als fachliches Handbuch für die Eisenhüttentechniker. Unter seinen technisch-ökonomischen Arbeiten ist die umfangreiche volkswirtschaftliche Studie über die Versorgung Ungarns mit Eisenerzen am bedeutendsten.